Jahresbericht 2021

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HEILEN, FORSCHEN, HELFEN sind seit 1883 unser Motto, um neue Freude an Bewegung zu schenken. Erfahren Sie in unserem Jahresbericht, was unsere 1131 Mitarbeitenden mit SPITZENMEDIZIN, INNOVATION und MENSCHLICHKEIT im Jahr 2021 dafür getan haben.

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Publikationen und ausgewählte Fortbildungen

«HEILEN im Sinne von Spitzenmedizin bedeutet, den Patienten ganzheitlich zu beurteilen und ihm so, wissenschaftlich basiert, die für ihn beste Behandlung anzubieten.»

Franz K. von Meyenburg, Präsident Stiftungsrat

«FORSCHEN bedeutet, unsere tägliche Routine zu hinterfragen und mittels innovativer Lösungsansätze die Qualität fortlaufend zu verbessern

Prof. Dr. med. Michael Leunig, Chefarzt, CMO

«HELFEN bedeutet, dass wir unsere Mitarbeitenden befähigen und unterstützen. Nur so können sie wiederum unseren Patienten auf ihrem Genesungsweg helfen.»

Andrea Rytz, Direktorin, CEO

Ein intensives Jahr liegt hinter uns, das erneut, vor allem pandemiebedingt, von allen viel abverlangt hat: Flexibilität, Geduld und Durchhaltewillen waren permanent gefragt. Umso stolzer sind wir, dass wir auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken können. So danken wir allen unseren Patienten und Zuweisern für das geschätzte Vertrauen und unseren Mitarbeitenden für den grossartigen Einsatz.

Die Wilhelm Schulthess-Stiftung

Die Schulthess Klinik gilt unter Fachleuten und Patienten seit Jahren als eine der weltweit besten Adressen für Orthopädie. Weniger bekannt, doch ebenso wichtig: Unsere Klinik ist kein profitorientiertes Unternehmen. Wir sind seit bald 90 Jahren, nämlich seit 1935, eine Stiftung. Was uns ausmacht: Spitzenmedizin für alle, wissenschaftliche Innovation und herzliche Menschlichkeit, ganz im Sinne unseres Gründers Wilhelm Schulthess.

Heilen – Spitzenmedizin

Menschen von ihren Schmerzen zu befreien und ihnen neue Freude an Bewegung zu schenken: Seit jeher ist dies unser oberstes Ziel. Dies tun wir mit einer hohen Spezialisierung und dem damit verbundenen sehr grossen Know-how und Erfahrung unserer Spezialisten. Als orthopädische Klinik konzentrieren wir uns voll und ganz auf den Bewegungsapparat. Die Spezialisierung zeigt sich auch in den einzelnen Fachabteilungen. Diese arbeiten wiederum interdisziplinär zusammen – konservativ und operativ. So profitiert der Patient einerseits von der hohen Spezialisierung seines behandelnden Arztes, aber auch vom grossen Ganzen.

Forschen – Innovation

Spitzenmedizin ist nur möglich, wenn man weiss, was man tut. Die wissenschaftliche Fundiertheit steht dabei ganz zuoberst. Deshalb hat die Forschung bei uns in der Schulthess Klinik schon lange Tradition. Bereits 1972 legte Prof. Norbert Gschwend mit klinikinternen Registern für Hüft- und Knieprothesen den Grundstein für die Outcome-Forschung. Unsere Forschung hat sich seither fortlaufend weiterentwickelt. Im Mittelpunkt steht immer der Patient. Deshalb begleiten wir unsere Patienten eng, auch nach der Behandlung. So haben wir seit 2004 über 186 000 systematische Patientenbefragungen durchgeführt. Aus diesen Daten ziehen wir mit Studien wichtige Schlüsse für die Zukunft, die zum Wohl der Patienten direkt in den klinischen Alltag einfliessen. Unser Wissen geben wir mit Publikationen, Lehrtätigkeiten und Kooperationen an Kollegen im In- und Ausland weiter, damit Behandlungen immer besser werden.

Spenden in den Forschungsfonds der Wilhelm Schulthess-Stiftung fördern somit direkt die wissenschaftliche Weiterbildung, Forschung und Entwicklung im Bereich der Orthopädie und kommen nicht nur unseren, sondern Patienten auf der ganzen Welt zugute.

Innovation bedeutet auch, immer offen für Neues zu sein und die tägliche Routine stets zu hinterfragen. Dies führte auch 2021 zu diversen Verbesserungen und innovativen Lösungsansätzen im Grossen und im Kleinen, in medizinischen und nicht medizinischen Bereichen: Robotik im Operationssaal und in der Logistik, innovative Tools für die Patientenbetreuung, diverse Veränderungen, um im Sinne von «Schulthess Klinik goes green» noch nachhaltiger zu werden, oder flexible Anstellungsmodelle seien hier nur einige Beispiele.

Helfen – Menschlichkeit

Der gemeinnützige Gedanke der Wilhelm Schulthess-Stiftung ist nach wie vor ein grosser Eckpfeiler in unserem Streben und Teil unserer DNA. Ganz zentral dabei ist unser Patientenhilfsfonds. Dieser unterstützt Patienten aus dem In- und Ausland, welche vor einer komplexen orthopädischen Behandlung stehen und sich diese nicht leisten können. Insbesondere helfen wir auch Kindern aus Kriegsgebieten, die eine Operation benötigen (vgl. nachfolgend im Teilbericht der Kinder- und Jugendorthopädie). Spenden an unseren Patientenhilfsfonds nützen somit direkt, um Leiden von Menschen in einer Notlage zu lindern.

«Helfen» ist auch ein stetiger Kreislauf. Ein Kreislauf von Geben, Nehmen und Weitergeben. Wir können unsere Patienten nur so gut auf ihrem Genesungsweg begleiten, weil wir auf den täglichen engagierten Einsatz unserer Mitarbeitenden aus allen Abteilungen zählen dürfen. Dies wiederum bedeutet, dass wir uns stets dafür einsetzen, unseren Mitarbeitenden eine gesunde Basis zu geben, sie zu unterstützen und zu befähigen. Dazu gehören ein angenehmes Arbeitsumfeld, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, eine gesunde und nachhaltige Küche, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und vieles mehr.

Wir wissen Teamgeist, Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Ideenreichtum unserer 1131 Mitarbeitenden sehr zu schätzen und danken für die ausserordentliche Leistung im Jahr 2021. Nur mit solchen Mitarbeitenden können wir Grosses leisten und unseren Patienten helfen.

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Jahre als längste Beschäftigung

Schulter- und Ellbogenchirurgie

Schulter- und Ellbogenchirurgie Schulthess Klinik
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Operationen
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Unsere Spezialistinnen und Spezialisten der Schulter- und Ellbogenchirurgie behandeln sämtliche Erkrankungen und Verletzungen an Schulter und Ellbogen. Das Behandlungsspektrum reicht von Brüchen, Band- oder Sehnenverletzungen bis hin zu verschleissbedingten Erkrankungen wie Arthrose. Dabei behandeln wir konservativ und chirurgisch, inkl. Gelenkersatz und komplexer Revisionschirurgie. Unsere Spezialisten arbeiten dazueng mit unserer Forschungsabteilung zusammen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse fliessen so direkt in den klinischen Alltag und umgekehrt. Unser Wissen geben wir in Publikationen, mit Ausbildungen in unserer Klinik und an Kongressen an Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland weiter. So stand auch das Jahr 2021 stark im Zeichen der Lehre und Forschung.

«FORSCHUNG, und damit das Voranbringen von Innovationen, ist die Triebfeder des medizinischen Fortschritts. Sie hilft uns, Spitzenmedizin zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten mit Schulter- und Ellbogenproblemen umzusetzen und die Ergebnisse nachhaltig zu verbessern.»

Prof. Dr. med. Markus Scheibel, Chefarzt Schulter- und Ellbogenchirurgie

Anerkennung als Lehrzentrum (Teaching Center) der SECEC/ESSSE

Logo Auszeichnung SECEC Teaching Centre

Die Europäische Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie (SECEC/ESSSE) hat im September 2021 unsere Schulter- und Ellbogenchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Markus Scheibel als Teaching Center anerkannt. Die SECEC/ESSSE hat dieses Zertifikat eingeführt, um einheitliche Qualitätsstandards in der Ausbildung junger Schulter- und Ellbogenchirurgen und damit hohe Leistungsstandards in der Schulter- und Ellbogenchirurgie in Europa zu gewährleisten. Voraussetzung für diese Anerkennung ist, selbst eine hohe Anzahl an Fortbildungen und Kongressen, die von der SECEC/ESSSE anerkannt sind, besucht zu haben sowie Gasteinsätze (Fellowships) an anerkannten SECEC/ESSSE-Lehrzentren. 

Die Schulthess Klink freut sich, nun selbst ein solches Teaching Center zu sein und sich dadurch noch mehr für die Ausbildung von Schulter- und Ellbogenchirurgen auf europäischer Ebene engagieren zu können.

Virtuelles Schulter-/Ellbogensymposium

Ebenso gaben wir unser Wissen an unserem ersten virtuellen Schulter- und Ellbogensymposium weiter. Von der Pandemie forciert entschieden wir uns für eine digitale Durchführung und erreichten damit über 500 Teilnehmende. Im Fokus standen aktuelle Therapiekonzepte, neue Trends in der Diagnostik und in der Therapie von Verletzungen und degenerativen/entzündlichen Pathologien der Schulter und des Ellbogens. Die Vorträge stehen Interessierten digital zur Verfügung.

Traumatologie mit Unfall Hotline 

Schulter und Ellbogen sind anfällig für verschiedenste Verletzungen, seien dies verletzte Sehnen oder Brüche. An der Schulthess Klinik behandeln wir sämtliche Monotraumata an Schulter- und Ellbogen inklusive komplexe Brüche und Revisionen von unbefriedigend verheilten Traumata. 

Am Anfang jedes Traumas steht ein Unfall und die erste Reaktion darauf. Fragen wie «Was ist als Sofortmassnahme nötig? Braucht es den Hausarzt oder gleich den Spezialisten?» beschäftigen die betroffenen Patienten. Genau zu diesem Zweck hat die Schulthess Klinik 2020 eine Unfall Hotline geschaffen und 2021 weiter ausgebaut und kommuniziert. Patienten finden so 12 Stunden täglich ärztlichen Rat, wie bei einem Unfall zu reagieren ist. «Bei einem Unfall ist die Anfangsbehandlung oft wegweisend für einen erfolgreichen Heilungsverlauf und kann langwierige Folgebehandlungen vermeiden», erklärt Dr. med. Fabrizio Moro, Stv. Chefarzt Schulter- und Ellbogenchirurgie. «Wir empfehlen deshalb, lieber einmal mehr als weniger den Rat eines Spezialisten einzuholen. Unsere Unfall Hotline ist dafür ein ideales Hilfsmittel. So konnten wir im letzten Jahr schon zahlreiche Patienten auf den für ihn sinnvollen Behandlungsweg führen.» 

Stromeyer-Probst-Medaille für Buch «Schulter – Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie»

Gruppenbild Verleihung Stromeyer-Probst-Medaille
Von links: Prof. Dr. Hans Zwipp, Laudator und Vorsitzender des Kuratoriums, die Preisträger Prof. Dr. Dr. Ulrich H. Brunner und Prof. Dr. Markus Scheibel, Prof. Dr. Michael Raschke, Präsident der DGU, Prof. Dr. Dietmar Pennig, Generalsekretär der DGU.

Prof. Dr. Markus Scheibel wurde von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) mit der Stromeyer-Probst-Medaille ausgezeichnet. Anlass der Auszeichnung war das Buch «Schulter – Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie», welches er gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Ulrich H. Brunner, Orthoclinic Agatharied, und zahlreichen weiteren Autoren herausgegeben hat. Das Gemeinschaftswerk widerspiegelt die grosse klinische Erfahrung der Autoren, beschreibt Standards und soll Sicherheit in der Patientenversorgung gewährleisten. Es richtet sich sowohl an Schulterchirurgen in der Weiterbildung als auch an ausgebildete Orthopäden, die einen Schwerpunkt in der Schulterchirurgie anstreben.

Die DGU verleiht diese Medaille einmal jährlich für herausragende wissenschaftliche Werke des unfallchirurgischen und übergreifenden traumatologischen Schrifttums.

Wahl unserer Spezialisten in Ämter internationaler Fachgesellschaften

Philipp Moroder bei der Ernennung zum Ehrenmitglied der SFA

Zwei unserer Spezialisten wurden im vergangenen Jahr in federführende Ämter internationaler Fachgesellschaften gewählt: Prof. Dr. med. univ. Philipp Moroder ist neu Vorstandsmitglied der Europäischen Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie (SECEC/ESSSE). Prof. Dr. med. Markus Scheibel ist 2021 bis 2024 Generalsekretär der D-A-CH Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE), in der er 2015 bis 2021 als Präsident engagiert war, und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie DGOOC (bis 2024).

Ehrenmitgliedschaften unserer Spezialisten

Aufgrund ihres Engagements in der Medizin und Lehre wurden zwei Spezialisten zu Ehrenmitgliedern internationaler Fachgesellschaften ernannt: Die polnische Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie (PTBiŁ) ernannte Prof. Dr. med. Markus Scheibel und die Société Francophone d’Arthroscopie (SFA) Prof. Dr. med. univ. Philipp Moroder zum Ehrenmitglied.

Handchirurgie

Handchirurgie Schulthess Klinik
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Einzeleingriffe
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implantierte Kunstgelenke an Hand oder Fingern

Unsere Spezialistinnen und Spezialisten der Handchirurgie decken das gesamte Spektrum an Behandlungen rund um die Hand und den Vorderarm ab, mit und ohne Operation. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Patient und die bestmögliche Lösung für ihn basierend auf langjähriger Erfahrung und wissenschaftlicher Forschung.

«FORSCHEN heisst für uns, sich zu verbessern und mit eigenen Daten die Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit unserer Behandlung zu steigern.»

Dr. med. Daniel Herren MHA, Chefarzt Handchirurgie

 

Zum zweiten Mal in Folge «JHSE Editors’ Award»

Urkunde JHSE Editors’ Award

Im Mai 2021 wurde eine Studie unserer Handchirurgie mit dem JHSE Editors’ Award ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird vom «Journal of Hand Surgery European Volume» vergeben, der renommiertesten internationalen Fachzeitschrift im Bereich der Handchirurgie, und ging bereits zum zweiten Mal in Folge an unser Team. Nicht einmal ein Fünftel der eingereichten Artikel wird nach dem strengen Peer Review-Prozess der Fachzeitschrift publiziert. Der Editors' Award 2020 prämiert die besten acht Artikel des vergangenen Jahres. 

Die ausgezeichnete Studie behandelt die Anwendung der CapFlex-Prothese, die bei Arthrose des Fingermittelgelenks eingesetzt wird und in der Schulthess Klinik entwickelt wurde. Unser Team untersuchte dabei, welchen Einfluss die Schnittführung, also der operative Zugangsweg, auf die Fingerfunktion hat. Dabei kam es zum Schluss, dass die sogenannte zentrale Sehnensplit-Technik zu weniger Komplikationen und einer tendenziell besseren Fingerfunktion führt.

Fingergelenksprothese CapFlex: 5-Jahres-Ergebnisse publiziert

Ebenfalls um die in der Schulthess Klinik entwickelte CapFlex-Prothese dreht sich eine weitere umfassende Studie: Nach über 10 Jahren Erfahrung mit dem Implantat und bereits über 330 implantierten CapFlex-Prothesen in der Schulthess Klinik veröffentlichte unser Team nun die ersten Ergebnisse 5 Jahre nach der Operation in einer renommierten internationalen Fachzeitschrift. Die Resultate der Studie bestätigen eine deutliche Reduktion der Schmerzen und Verbesserung der Handfunktion im Vergleich zu vor der Operation und eine vergleichsweise tiefe Revisionsrate.

Caplex Prothese

Weltweit erster Einsatz einer KeriFlex-Fingergelenksprothese

Die KeriFlex-Fingergelenksprothese kommt bei Patienten mit schmerzhafter krankheits- oder unfallbedingter Zerstörung der Mittel- und Grundgelenke zum Einsatz. Unser Chefarzt Handchirurgie, Dr. med. Daniel Herren MHA, hat diese Fingergelenksprothese zusammen mit seinem befreundeten Kollegen, Dr. Peter Weiss, von der Brown University in Providence Rhode Island entwickelt, ebenso wie die dazugehörige OP-Technik und Instrumente. Die KeriFlex-Fingergelenksprothese basiert auf einem vorbestehenden Silikonimplantat. Die neuen Modelle sind passgenauer und verfügen über optimierte mechanische Eigenschaften.

Die weltweit erste Implantation erfolgte am 19. Januar 2021 durch unsere Spezialistin für Handchirurgie, Dr. med. univ. Vanessa Reischenböck.

KeriFlex-Fingergelenksprothese aus 2 Perspektiven und am Modell

Intensive Kongress- und Kursbeteiligungen bei den Fachgesellschaften

Bei den Kongressen der europäischen und schweizerischen Fachgesellschaften rund um die Handchirurgie war die Schulthess Klinik 2021 mit zahlreichen Vorträgen und Moderationen vertreten.

Bei der FESSH-ON(line)-Week, dem Kongress der europäischen Gesellschaft für Handchirurgie, mit dem Hauptthema «Umgang mit Komplikationen» teilten unsere Mitarbeitenden der Handchirurgie und der Wissenschaft mit 12 Kongressbeiträgen ihre aktuellen Forschungsergebnisse mit dem internationalen Publikum.

Der Jahreskongress 2021 der Schweizerischen Gesellschaft für Handchirurgie (SGH) und der Schweizerischen Gesellschaft für Handrehabilitation (SGHR) stand unter dem Motto «Passion Hand». Auch hier trugen unsere Mitarbeitenden mit zahlreichen Vorträgen, Moderationen und Postern zu einem regen Austausch unter Kollegen bei – alles mit dem Ziel, unseren Patienten aktuelle und wissenschaftlich fundierte Behandlungsmethoden anbieten zu können.

Isoforce-Handschienenausleger im internationalen Vertrieb

Isoforce-Schiene

Gemeinsam mit der ETH Zürich entwickelte die Schulthess Klinik den Isoforce-Handschienenausleger. Dieser findet Einsatz in der Ergotherapie bei Verletzungen und Erkrankungen am Fingermittelgelenk, die die Bewegung dauerhaft einschränken.

Unsere Ergotherapie setzt den Schienenausleger schon seit Jahren für ihre Patienten ein. Ebenso stiess er an zahlreichen Weiterbildungen im In- und Ausland stets auf grosses Interesse. Das Journal of Hand Therapy veröffentlichte dazu Resultate einer biomechanischen Studie. Seit 11. Juni 2021 hat die Firma Orfit, die weltweit Medizinprodukte vertreibt, die Herstellung und den internationalen Vertrieb übernommen, sodass noch mehr Patienten von der Entwicklung profitieren können.

Video-Sprechstunde

Sei es aufgrund der Pandemie, sei es aus geografischen oder organisatorischen Gründen: Nicht immer ist der Weg in die Arztpraxis die bevorzugte Wahl und in manchen Fällen auch nicht nötig. Aus diesem Grund bieten wir seit vergangenem Jahr eine Videosprechstunde an. Diese ist für viele Patienten ein willkommener und effektiver Ersatz für die Sprechstunde vor Ort, zum Beispiel für eine Erstkonsultation oder wenn aller Wahrscheinlichkeit nach keine Operation nötig ist. Patienten, bei denen eine Videosprechstunde infrage kommt, kontaktieren wir im Vorfeld und offerieren die virtuelle Konsultation. Oft ist auf diese Weise ein schnellerer Termin möglich als vor Ort in der Klinik. 

Nach der Pilotphase ziehen wir ein positives Fazit. Die Abklärungen mit den Patienten per Video funktionieren sehr gut. Das neue Angebot, welches 2021 pandemiegetrieben entstand, wird sehr geschätzt und gehört deshalb seit Januar 2022 definitiv zu unserem Service für die Patienten.

Neues Lehrbuch der Handchirurgie

Buch Hand Surgery Stephan Schindele

Unser Stv. Chefarzt der Handchirurgie, Dr. med. Stephan Schindele, hat gemeinsam mit den renommierten Handchirurgen Dr. Grey Giddins (UK) und Dr. Philippe Bellemère (Frankreich) das Lehrbuch «Arthroplasty in Hand Surgery» herausgegeben. 

Das von internationalen Experten verfasste Werk mit 35 Kapiteln beinhaltet eine umfassende Beschreibung der operativen Versorgung von Hand- und Fingergelenken mittels Kunstgelenken. Es richtet sich sowohl an junge Nachwuchschirurgen als auch an erfahrene Orthopäden und Handchirurgen. Aus der Schulthess Klinik trugen Dr. med. Stephan Schindele, Dr. med. Daniel Herren, Dr. med. Michael Brodbeck und Dr. phil. Miriam Marks Kapitel bei.

Hüftchirurgie

Hüftchirurgie Schulthess Klinik
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Hüftprothesen
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Hüftprothesen-Revisionen
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gelenkserhaltende Hüfteingriffe

Die Abteilung Hüftchirurgie der Schulthess Klinik gilt als grösstes Kompetenzzentrum der Schweiz für den Hüftgelenkersatz. Jährlich setzen wir rund 1200 Hüftprothesen ein und führen auch komplexe Revisionseingriffe durch. Neben dem Gelenkersatz bieten unsere Spezialisten das gesamte Spektrum der Hüftchirurgie an. Dazu gehören die Versorgung von Luxationen und Brüchen ebenso wie komplexe gelenkserhaltende Eingriffe inklusive arthroskopische Eingriffe, Stellungskorrekturen und Knorpelreparaturverfahren. Alle Eingriffe werden durch unser Wissenschaftsteam bezüglich der Kurz- und Langzeitresultate kontrolliert und dokumentiert, um die Behandlungsqualität stetig zu verbessern. Die Ärzte und Ärztinnen sind selbst aktiv in der Wissenschaft engagiert.

«HEILEN bedeutet, das gesamte Spektrum der Behandlung anzubieten, d. h. vom Gelenkserhalt bis zum Gelenksersatz, so dass keine unnötigen oder verfrühten Operationen durchgeführt werden. Hierbei kommen nur bewährte Verfahren zum Einsatz.»

Prof. Dr. med. Michael Leunig 

Revisionsrate: mehr als doppelt so gut wie der Schweizer Durchschnitt

Jährlich werden in der Schweiz mehrere Tausend Prothesen implantiert. Darunter mittlerweile jährlich über 21 000 Hüftprothesen, davon über 1200 im Jahr 2021 alleine in der Schulthess Klinik. Dank dem nationalen Schweizer Implantatregister SIRIS lassen sich heute, 10 Jahre nach dessen Start, Daten zur Komplikationsrate eines Implantats überwachen sowie national und international vergleichen. Die Spitäler der Schweiz sind dem nationalen Vertrag zur Qualitätssicherung beigetreten und haben sich somit zur Datenerhebung verpflichtet. Neben einem wissenschaftlichen Jahresbericht werden die nationalen Daten ebenfalls in einer Kurzfassung durch den Nationalen Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ANQ veröffentlicht. 

Schon lange vor der Einführung von SIRIS hat die Forschung der Schulthess Klinik solche Daten erhoben, um die eigene Qualität überprüfen zu können. Der nationale Vergleich bestätigt die guten internen Daten. 

Seit Start des SIRIS-Implantat-Registers 2012 wurde eine steigende Anzahl von Hüftprothesen erstimplantiert. Seit Jahren gehört die Schulthess Klinik zu den führenden orthopädischen Kliniken in der Schweiz. Die hohen Fallzahlen führen nicht nur bei den Chirurgen zu mehr Erfahrung und Routine, sondern auch bei OP-Fachpersonen, Pflegefachpersonen, Physiotherapeuten etc. und somit bei allen Abläufen, um die Patienten optimal zu betreuen. Die hohe Expertise führt mittlerweile auch zu einer kurzen OP-Zeit und einer Erst-Mobilisation am selben Tag. Die seit Jahren sehr tiefe und tendenziell sinkende Revisionsrate ist ein Beweis für die hervorragende Qualität an der Schulthess Klinik. Mit den schweizweit höchsten Fallzahlen haben wir eine der tiefsten 2-Jahres-Revisionsraten. Mit 1.2% ist diese in der Schulthess Klinik nicht mal halb so hoch wie der Schweizer Durchschnitt mit 2.6.% (ausgewertete Periode vom 01.01.2015 bis 31.12.2018) 

Grafik ANQ Hüfte
Der rote Punkt steht für die Schulthess Klinik und zeigt die schweizweit höchste Fallzahl und die im nationalen Vergleich sehr tiefe 2-Jahresrevisionsrate.
Bildquelle: www.anq.ch

Tiefe Infektrate bei primären Hüftprothesen im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt

Das Schweizerische Register für postoperative Infektionen Swissnoso ist ein wichtiges Qualitätsinstrument für Spitäler. Seit 2009 nimmt die Mehrheit der Schweizer Spitäler fakultativ daran teil. Das wichtigste erfasste Qualitätsmerkmal ist hier die 1-Jahres-Infektrate. Diese beträgt für die aktuelle Auswertungsperiode vom 01.10.2019 bis 30.09.2020 in der Schulthess Klinik 0.94 % und ist somit tiefer als der Schweizer Durchschnitt (1.19%). 

Professor-Titel für Hannes A. Rüdiger

Im Januar wurde unser Stv. Chefarzt Hüftchirurgie, Hannes A. Rüdiger, von der Universität Zürich zum Titularprofessor ernannt. Der Titel würdigt seine Leistungen in der Wissenschaft und Lehre über die letzten Jahre.

Dazu gehört die Publikation zahlreicher Studien im Bereich der Hüftprothetik (künstlicher Gelenksersatz) in internationalen Fachzeitschriften. Ebenso ist er in der Lehre stark engagiert, ist es ihm doch ein Anliegen, sein Wissen und seine Erfahrung an den medizinischen Nachwuchs weiterzugeben. So ist er regelmässig als Tutor in klinischen Kursen an der Universität Zürich und an der ETH Zürich tätig. Weiter ist er Mitglied in der Weiterbildungskommission von swiss orthopaedics und beteiligt sich regelmässig als Experte an der Facharztprüfung für Orthopädie.

Kniechirurgie

Kniechirurgie Schulthess Klinik
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Knieprothesen
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Knieprothesen-Revisionen
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Kreuzbandeingriffe

Die Abteilung Kniechirurgie ist das grösste Referenzzentrum der Schweiz für den Kniegelenkersatz. Jährlich setzt die Abteilung rund 850 Knieprothesen ein und führt auch komplexe Revisionseingriffe durch. Neben der Prothetik bieten unsere Spezialisten das gesamte Spektrum zur Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Knies an. Dieses reicht von nicht-operativen Behandlungstechniken über Knorpelreparaturen, Achskorrekturen bis zur Versorgung von Brüchen und komplexen Bandrekonstruktionen.

«HEILEN im Sinne von Spitzenmedizin bedeutet für uns, dass wir unseren Patienten dank unserer grossen Erfahrung mit hoher Präzision wieder zu neuer Freude an Bewegung verhelfen

Dr. med. Stefan Preiss, Chefarzt Kniechirurgie

Revisionsrate: mehr als doppelt so gut wie der Schweizer Durchschnitt

Jährlich werden in der Schweiz mehrere Tausend Prothesen implantiert. Darunter mittlerweile jährlich beinahe 18 000 Knieprothesen, davon 850 im Jahr 2021 alleine in der Schulthess Klinik. Dank dem nationalen Schweizer Implantatregister SIRIS lassen sich heute, 10 Jahre nach dessen Start, Daten zur Komplikationsrate eines Implantats überwachen sowie national und international vergleichen. Die Spitäler der Schweiz sind dem nationalen Vertrag zur Qualitätssicherung beigetreten und haben sich somit zur Datenerhebung verpflichtet. Neben einem wissenschaftlichen Jahresbericht werden die nationalen Daten ebenfalls in einer Kurzfassung durch den Nationalen Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ANQ veröffentlicht. 

Schon lange vor der Einführung von SIRIS hat die Forschung der Schulthess Klinik solche Daten erhoben, um die eigene Qualität überprüfen zu können. Der nationale Vergleich bestätigt die guten internen Daten. 

Seit Start des SIRIS-Implantatregisters 2012 wurde eine steigende Anzahl von Knieprothesen erstimplantiert. Seit Jahren gehört die Schulthess Klinik zu den führenden orthopädischen Kliniken in der Schweiz. Die hohen Fallzahlen führen nicht nur bei den Chirurgen zu mehr Erfahrung und Routine, sondern auch bei OP-Fachpersonen, Pflegefachpersonen, Physiotherapeuten etc. und somit bei den ganzen Abläufen, um die Patienten optimal zu betreuen. Die hohe Expertise führt mittlerweile auch zu einer kurzen OP-Zeit und einer Erst-Mobilisation am selben Tag. Die seit Jahren sehr tiefe und tendenziell sinkende Revisionsrate ist ein Beweis für die hervorragende Qualität an der Schulthess Klinik. Mit den schweizweit beinahe höchsten Fallzahlen haben wir eine der tiefsten 2-Jahresrevisionsraten. Mit 1.6% ist diese in der Schulthess Klinik nicht einmal halb so hoch wie der Schweizer Durchschnitt mit 3.5.% (ausgewertete Periode von 01.01.2015 bis 31.12.2018). 

Grafik ANQ Knie
Der rote Punkt steht für die Schulthess Klinik und zeigt die schweizweit zweithöchste Fallzahl und die im nationalen Vergleich sehr tiefe 2-Jahresrevisionsrate.
Bildquelle: www.anq.ch

Weniger als halb so hohe Infektrate bei Knieprothesen im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt

Das Schweizerische Register für postoperative Infektionen von Swissnoso ist ein wichtiges Qualitätsinstrument für Spitäler. Seit 2009 nimmt die Mehrheit der Schweizer Spitäler fakultativ daran teil. Das wichtigste erfasste Qualitätsmerkmal ist hier die 1-Jahres-Infektrate. Diese beträgt für die aktuelle Auswertungsperiode vom 01.10.2019 bis 30.09.2020 in der Schulthess Klinik 0,43 % (Schweizer Durchschnitt: 0,99 %). Somit ist das Risiko für einen Infekt beim Einsatz einer Knieprothese in der Schulthess Klinik weniger als halb so hoch als im Schweizer Durchschnitt.

Operationsroboter 

Die Digitalisierung hält auch in den OP-Sälen zusehends Einzug. Als innovative Klinik setzen wir uns laufend mit neusten Technologien und Trends auseinander. So sammelt unser Knie-Team kontinuierlich Erfahrung mit Orthopädie-Robotern der neusten Generation, welche den Einsatz von Knieprothesen unterstützen sollen. Im Jahr 2021 evaluierten wir insbesondere den Orthopädie-Roboter «ROSA» von Zimmer Biomet. Alleine Dr. med. Gregor Baumann, Leitender Arzt Kniechirurgie, führte im Jahr 2021 über 50 Operationen mit der Unterstützung von «ROSA» durch. 
Der Roboter operiert dabei nicht alleine, sondern assistiert dem Operateur nach seinen Angaben. Die Hilfestellungen betreffen sowohl Schnittführung als auch Komponentenausrichtung und ligamentäre Balancierung, um das Gesamtresultat zu optimieren und validieren. Dennoch liegt der definitive Entscheid für jeden Schritt beim Operateur, den dieser auf Basis seiner langjährigen Erfahrung fällt.

Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr ist sehr positiv. Nicht validierte Beobachtungen durch den Operateur zeigen sehr gute Ergebnisse ohne Ausreisser. Ob der klinische Nutzen für die Patienten nachhaltig überwiegt, wird sich im Verlauf der weiteren Zeit zeigen, wenn es Studien dazu gibt. 

Fusschirurgie

Füsse auf Schwebebalken,  sinnbildlich für die Fusschirurgie der Schulthess Klinik
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ambulante Konsultationen
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operierte Füsse

Das zehnköpfige Spezialisten-Team der Fusschirurgie behandelt Erkrankungen und Verletzungen des gesamten Fusses wie auch Sprunggelenkes. Mit den jährlich knapp 1500 operierten Füssen und über 15000 ambulanten Konsultationen stellt die Abteilung Fusschirurgie der Schulthess Klinik eines der grössten Fusszentren Europas dar. Da viele Krankheitsbilder auch ohne Operation therapiert werden können, ist eine enge Zusammenarbeit von konservativ und operativ tätigen Ärztinnen und Ärzten in unserer Abteilung äusserst wichtig, um dem Patienten die optimale Therapie anbieten zu können.

«HEILEN im Sinne von Spitzenmedizin bedeutet für uns Erfahrung, Qualität und das Angebot neuester Diagnose- und Behandlungsverfahren – ohne dabei den Fokus und das Wohl der Patientin und des Patienten aus den Augen zu verlieren.»

Dr. med. Pascal Rippstein, Chefarzt Fusschirurgie 

Erneut blicken wir auf ein Jahr voller Herausforderungen zurück. Dank der herausragenden Infrastruktur der Schulthess Klinik und guten Organisation unserer Abteilung konnten wir flexibel auf die pandemiebedingten Einflüsse reagieren und sowohl in der Sprechstunde als auch im operativen Bereich auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. 

Enger Austausch mit den Zuweisern

Wir mussten leider abermals auf die Durchführung unserer regelmässigen Hausarzt-Workshops verzichten. Trotz allem gelang es uns, unter anderem einen interaktiven virtuellen Vortrag im Rahmen des Kongresses des Kollegiums für Hausarztmedizin in Luzern auf die Beine zu stellen – mit äusserst positiver Resonanz. Um die Nähe zu unseren zuweisenden Fachpersonen nicht zu verlieren, stehen wir zudem bei Rückfragen oder kurzfristigen Zuweisungen während der Sprechstundenzeiten über eine Hotline zur Verfügung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Wie auch die Jahre zuvor pflegten wir einen regen interdisziplinären Austausch mit unseren Kollegen der anderen fachspezifischen Abteilungen im Haus, um den Patienten die bestmögliche Therapie – auch im ganzheitlichen Sinne – anbieten zu können. Gerade im Bereich Fuss und Sprunggelenk greifen wir dazu vor allem auf die Expertise unserer Kolleginnen und Kollegen aus der Rheumatologie, Sportmedizin und Neurologie zurück.

Die Arthrose des oberen Sprunggelenkes

Die operative Versorgung der Arthrose des oberen Sprunggelenkes ist und bleibt ein kontrovers diskutiertes Thema. Im Bereich der Endoprothetik zeigte sich in den vergangenen Jahren ein erheblicher Fortschritt hinsichtlich Prothesen-Design, Material und auch Instrumentarium. Jedoch steht uns auch mit der Arthrodese (Gelenkversteifung) ein äusserst zuverlässiges und erfolgreiches Verfahren zu Verfügung.

Arthrose oberes Sprunggelenk

Die Indikationsstellung erfordert Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Weitsicht, um den Patientinnen und Patienten die richtige Option anbieten zu können. Dank unserer Expertise mit knapp dreissig Jahren Tätigkeit im Bereich der Endoprothetik, über tausend implantierten Sprunggelenksprothesen und der Mitentwicklung zweier Implantatmodelle ist dies in unserer Abteilung auf einem sehr hohen Niveau gewährleistet.

Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie

Rücken einer Frau
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komplexe Wirbelsäulenfälle
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Unsere Spezialisten der Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie konzentrieren sich auf die Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule. Dazu gehören Verschleisserkrankungen, Deformitäten, Entzündungen, Tumore und Frakturen. Dabei arbeitet das Team hochspezialisiert, interdisziplinär und wissenschaftlich fundiert, damit die Patienten jeweils von der bestgeeigneten Behandlung profitieren.

«Unsere FORSCHUNG und Dokumentation erlauben es, OP-Ergebnisse und mögliche Komplikationen mit hoher Genauigkeit vorherzusagen. Denn wir entwickeln Prognose-Tools auf Basis unserer grossen Datenmenge.»

Prof. Dr. med. Dezsö J. Jeszenszky, PhD, und PD Dr. med. François Porchet
Chefärzte Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie

Wirbelsäuleneingriffe: hochspezialisiert, interdisziplinär und wissenschaftlich begleitet

Unsere Wirbelsäulenchirurgen sind hochspezialisiert und verfügen über grosse Erfahrung. Dabei pflegen sie einen intensiven Austausch mit Kollegen aus dem In- und Ausland und anderen Fachabteilungen und behandeln die Patienten mit Blick auf den ganzen Menschen. Die wissenschaftliche Fundiertheit der Behandlungen steht dabei immer im Fokus.

Von konservativ bis hochkomplex

Auch im Jahr 2021 behandelte unser Spezialistenteam Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule aller Art. Egal ob eine Behandlung ohne Operation, ein chirurgischer Routineeingriff oder eine hochkomplexe Operation nötig ist: Im Mittelpunkt steht immer der Patient und damit die für ihn am besten geeignete Therapie.

Skoliosebehandlung

Als Beispiel dient hier unsere Skoliosebehandlung: Einerseits behandeln wir über 90% der Fälle konservativ. Andererseits bieten wir alle operativen Behandlungsmöglichkeiten an: offenes oder minimal-invasives Korrekturverfahren von hinten, Korrekturoperationen von vorne mit Versteifung oder Wachstumslenkung von vorne (mit bewegungserhaltendem Tethering-Verfahren) oder von hinten. Komplexe Eingriffe für schwere Skoliosen oder Revisionseingriffe gehören ebenfalls dazu. Trotz vorwiegend nichtoperativer Skoliosebehandlung sind die operativen Fallzahlen sehr hoch (46 grosse Skolioseoperationen im Jahr 2021). Unsere Wirbelsäulenchirurgen verfügen deshalb über eine grosse und langjährige Erfahrung.

Komplexe Revisionseingriffe

Auch im Jahr 2021 wurde die Schulthess Klinik für diverse komplexe Revisionseingriffe bei verschiedenen Wirbelsäulenleiden angefragt. Diese stammen jeweils sowohl aus den Bereichen degenerative Erkrankungen als auch Tumoren, Infektionen und Unfälle. Die Herausforderung besteht darin, eine komplexe voroperierte Situation zu verbessern, die bis anhin dem Patienten nicht half oder die Situation sogar verschlimmerte. Wir analysieren solche Probleme detailliert mit allen Faktoren und entwickeln für den Patienten eine massgeschneiderte Lösung, um ihm zu helfen. Diese Lösungen können durchaus aufwendig sein, aber helfen dem Patienten schlussendlich mehr, um endlich wieder Lebensqualität zu erhalten. Ganz im Sinne von «komplexe Probleme brauchen oft auch komplexe Lösungen».

Interdisziplinärer Ansatz

Der interdisziplinäre Austausch innerhalb der Schulthess Klinik ist ein grosser Vorteil für unsere Wirbelsäulenpatienten. So arbeiten unsere Chirurgen zum Beispiel sehr eng mit den Neurologen zusammen, dies bei der Abklärung, Behandlung oder der neurologischen Überwachung während anspruchsvollen Wirbelsäulenoperationen (intraoperatives Monitoring). Auch der Austausch mit unseren konservativen Abteilungen, die ohne Operation behandeln, ist gross. Dazu gehören die Rheumatologie, Manuelle Medizin und die Physiotherapie. Ebenso besteht eine enge Zusammenarbeit mit unserer Kinder- und Jugendorthopädie für unsere jungen Patienten, insbesondere bei der Behandlung von Skoliose.

Funktionelle Schmerztherapie

In den vergangenen Jahren hat sich in der Schulthess Klinik die sogenannte funktionelle Schmerztherapie etabliert. So führten wir auch im Jahr 2021 zahlreiche Eingriffe mit epiduraler (zentraler) Rückenmarkstimulation und subkutaner/perineuraler (peripherer) Stimulation für die komplexen neuropathischen Schmerzsyndrome unserer Patienten durch. Die Patienten werden mit strengen Selektionskriterien im Rahmen eines interdisziplinären Schmerzboards mit Kollegen aus der Neurologie, Anästhesie, Rheumatologie und Psychotherapie beurteilt und erst nach Ausschöpfung konservativer neuromodulatorischer (medikamentös und rehabilitativ) Massnahmen für die Operation geplant.

Dank internationalen Austauschprogrammen profitieren unsere Patienten von den neuesten Technologien (Wireless Stimulatoren) und der besten Expertise weltweit. Dr. med. univ. Raluca Reitmeir, Leitende Oberärztin Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie, konnte als auserwählte internationale Fellow im Rahmen des «Education Program Nevro 2021» von monatlicher Weiterbildung und Austausch profitieren. Ebenso stehen wir in engem Austausch mit Spezialisten der Société Française de Neuromodulation und der Swiss Society for Interventional Pain Management. Dieses Know-how, die unterschiedlichen Stimulationsverfahren und die Kollaboration mit verschiedenen Firmen ermöglichen uns, die Therapie sehr individuell auf das Schmerz- und Persönlichkeitsprofil des Patienten zu richten, mit sehr guten Ergebnissen.

Nationales Implantatregister SIRIS und internationales Register Spine Tango

Seit Januar 2021 wird das nationale Implantatregister SIRIS (SIRIS Spine) schweizweit auch für die Wirbelsäule umgesetzt. SIRIS ist ein Qualitätsinstrument für Orthopäden, Spitäler und die Implantateindustrie mit dem Zweck, die Versorgungsqualität zu verbessern. Dr. med. Frank Kleinstück, Stv. Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie war dabei aktiv als Mitglied des SIRIS Scientific Advisory Board Schweiz involviert.

Die Schulthess Klinik dokumentiert bereits seit 2004 routinemässig alle Operationen im Schema des internationalen Wirbelsäulenregisters Spine Tango und ist aufgrund dessen SIRIS-kompatibel. Somit konnten wir die Anforderungen an das neue Schweizer Implantatregister erfüllen und mit der Einspeisung unserer Daten im Jahr 2021 starten. Ein grosses Dankeschön gilt hierbei unserer ICT-Abteilung, die uns bei technischen Herausforderungen hervorragend unterstützte.

Seit 2004 haben wir in unserem Wirbelsäulen-Register über 22 000 Operationen mit über 86 000 Patientenfragebogen erfasst. Dies gibt unserer Forschungsarbeit eine äusserst realitätsnahe Basis, um Studien durchzuführen und somit die Behandlungen stetig zu verbessern.

Prognosetools für Patientenaufklärung und realistische Erwartungen

Unser Wirbelsäulen-Forschungsteam führt fortlaufend Studien durch, um Behandlungen stetig zu verbessern. Auf Basis der grossen Datenmenge entwickeln wir zudem Prognosetools, um das Ergebnis von Operationen an der Wirbelsäule vorauszusagen. Die Patienten erhalten so eine realistische Einschätzung, was sie von einer Operation erwarten können.

Ein Beispiel ist das Prognosetool für Operationen bei Bandscheibenvorfällen (Diskushernie) an der Lendenwirbelsäule. Das Modell basiert auf patientenspezifischen Daten, die von über 1200 früheren Patienten der Schulthess Klinik vor und nach der Operation gesammelt wurden. Es zeigt, wie verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, allgemeiner Gesundheitszustand, Hauptbeschwerden, Schmerzstärke, Funktionseinschränkungen etc. einen signifikanten Einfluss auf das Operationsergebnis haben. Weitere Prognosetools behandeln das Outcome bei verschiedenen degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen und Komplikationen bei Wirbelsäulenoperationen.

European Spine Study Group: Stark durch internationale Vernetzung

Seit 2012 ist die Schulthess Klinik als eine von fünf Kliniken Mitglied der European Spine Study Group (ESSG). Die ESSG befasst sich mit Wirbelsäulenverkrümmungen bei Erwachsenen und hat zum Hauptziel, dank wissenschaftlicher Arbeit deren Behandlung stetig zu verbessern. Gemeinsam mit der parallelen Forschungsgruppe ISSG aus den USA pflegen wir die weltweit führende prospektive Datenbank zur Behandlung solcher Patienten und führen fortlaufend Forschungsprojekte daraus durch. Alleine im Jahr 2021 publizierten wir innerhalb des ESSG-Projektes 10 Studien und konnten so wichtige Schritte erzielen, um die Behandlung solcher Patienten zu verbessern und unser Wissen weiterzugeben.

Engagement für die Weiterbildung

Der interdisziplinäre Austausch mit zuweisenden Fachpersonen und die Aus- und Weiterbildung von Wirbelsäulenchirurgen liegen uns am Herzen. So haben wir uns auch im vergangenen Jahr wieder stark in der Weitergabe unseres Wissens engagiert.

Fortbildung «Fortschritte in der Wirbelsäulenchirurgie»

Im September führten wir eine Fortbildung unter der Leitung von PD Dr. med. Daniel Haschtmann und PD Dr. med. François Porchet durch, an der sich alles um die Bewertung der neusten Verfahren in der Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen drehte. Der Fokus lag dabei darauf, inwieweit die Patienten auch von diesem Fortschritt profitieren. Die hybride Veranstaltung zählte rund 80 Teilnehmende aus den Bereichen Allgemeinmedizin, Chiropraktik, Rheumatologie, Orthopädie und weiteren medizinischen Spezialgebieten.

Tätigkeiten als AO Spine Center

Die Wirbelsäulenchirurgie der Schulthess Klinik ist unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dezsö J. Jeszenszky, PhD eines von vier zertifizierten «AO Spine Centers» in der Schweiz, dies neben den Universitätskliniken Bern und Basel sowie dem Kantonsspital St. Gallen. Diese Zertifizierung erhalten nur wenige hochspezialisierte Zentren im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie.

Das Engagement in der Aus- und Weiterbildung ist dabei ein wichtiges Kriterium. So begrüssten wir im Jahr 2021 Wirbelsäulenchirurgen aus Bagdad, Rom und St. Petersburg für sogenannte Fellowships. Weiter fanden zwei AO-Spine-Kurse in der Schweiz statt, an denen die Schulthess Klinik sowohl als Gastgeber als auch mit Teilnehmenden stark vertreten war. Dabei ging es unter anderem um die OP-Technik der transforaminalen lumbalen intersomatischen Fusion TLIF (Versteifung von zwei oder mehreren Lendenwirbeln), welche in der Schulthess Klinik ca. 450 Mal pro Jahr durchgeführt wird, und um die anspruchsvolle Versteifung vom ersten und zweiten Halswirbelkörper, welche in der Schulthess Klinik ca. 25 Mal pro Jahr durchgeführt wird.

AO-Spine Fortbildung im grossen Hörsaal und im OP
AO Spine-Fortbildung im Hörsaal der Universitätsklinik Bern (links), TLIF-Operationstechnik (rechts)
© AO Foundation, Communications & Events

Weiterbildungstitel Wirbelsäulenchirurgie der Fachgesellschaften swiss orthopaedics / SGNC

Die Schweizerische Gesellschaft für Neurochirurgie (SGNC) und Schweizerische Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie (swiss orthopaedics) haben die Schulthess Klinik als Weiterbildungsstätte für den interdisziplinären Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie anerkannt. Mit diesem Titel können Ärzte mit dem Facharzt Neurochirurgie oder Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates dokumentieren, dass sie sich durch ein strukturiertes Weiterbildungsprogramm vertiefte theoretische und operative Kenntnisse auf dem Gebiet der allgemeinen und speziellen Wirbelsäulenchirurgie angeeignet haben. PD Dr. med. Daniel Haschtmann, Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie fungiert hierbei als Weiterbildungskoordinator.

Wir freuen uns, dass wir uns auf diese Weise in der Weiterbildung von Wirbelsäulenchirurgen engagieren können.

Engagement unserer Spezialisten in Verbänden

Unsere Ärzte engagieren sich in nationalen und internationalen Verbänden rund um die Wirbelsäulenchirurgie.

So engagiert sich Dr. med. Frank Kleinstück seit Jahren als Koordinator für die Forschungstätigkeiten der European Spine Study Group (ESSG) innerhalb der Schulthess Klinik. Dr. med. Tamás Fekete war insgesamt sechs Jahre als Mitglied im Programm Committee von EUROSPINE tätig, 2019 bis 2021 davon als Chair. PD Dr. med. Markus Loibl, seit 2018 im Country Council der AO Spine Schweiz, vertrat als «Ortho Officer» von 2019 bis 2021 die Interessen der orthopädischen Wirbelsäulenchirurgen innerhalb der AO Spine Schweiz. Im Jahr 2021 wurde er zum Vorsitzenden der AO Spine Schweiz gewählt.

Kinder- und Jugendorthopädie

Kinder- und Jugendorthopädie Schulthess Klinik
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ambulante Konsultationen
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Operationen
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Tage Aufenthalt

Das Team für Kinderorthopädie hat gemeinsam über 100 Jahre kinderorthopädische Erfahrung. Mit über 12 000 Sprechstundenkonsultationen hat jeder Mitarbeitende der Kinder- und Jugendorthopädie im Durchschnitt über 1700 Kinder und Jugendliche und deren Eltern im Jahr 2021 beraten. Diese hohe Expertise garantiert eine Versorgung auf höchstem Niveau. So können wir auch auf unnötige, das Kind belastende Untersuchungen verzichten und Operationen vermeiden. Das Verhältnis von 12 024 Konsultationen zu 583 Operationen hat das auch im Jahr 2021 klar belegt.

«Einem Kind zu HELFEN, mag nicht die Welt verändern, aber es kann die Welt für dieses eine Kind verändern

Dr. med. univ. Hannes Manner, Stv. Chefarzt Kinder- und Jugendorthopädie

Die enge Zusammenarbeit mit den anderen orthopädischen Fachdisziplinen wird immer wichtiger. Die Spezialisierung ist mittlerweile so hoch, dass ein Kinderorthopäde nicht mehr jeden Bereich auf hohem Niveau versorgen kann. Eingebettet in die Schulthess Klinik – mit ihren hochspezialisierten Experten auf jedem Gebiet – kann die Kinder- und Jugendorthopädie jedem Kind das Optimum an Behandlung bieten. Wir sprechen hier vor allem von der komplexen Kniechirurgie, Hüftchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.

Hilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten

2020 konnte die Wilhelm Schulthess-Stiftung einen Kooperationsvertrag mit der Hilfsorganisation Friedensdorf International abschliessen. Dieser erlaubt uns, Kinder aus ärmsten Ländern, deren Behandlung am Heimatort nicht möglich ist, mit Unterstützung durch Spenden, kostenfrei in der Schulthess Klinik zu behandeln. Von medizinischem Personal werden die Kinder in ihrer Heimat begutachtet und für die Einzelfallhilfe nach Deutschland gebracht. Von dort aus werden sie in diejenigen Spezialkliniken gebracht, die eine besondere Expertise auf dem jeweiligen Gebiet aufweisen.

Farrukh war 2021 unser erster Patient, ein 10-jähriger Junge aus Usbekistan. Er litt seit Geburt an einer komplexen Fehlbildung des rechten Beines. Eine Voroperation in Usbekistan brachte keinen Erfolg, viel mehr kam es anschliessend zu einer sehr starken zusätzlichen Deformierung des Oberschenkelknochens neben einer bereits vorbestehenden Längendifferenz von 15 cm.

Im Rahmen einer mehrstündigen Operation wurde ein Ilizarov-Ringfixateur am Oberschenkelknochen von aussen befestigt. Mit diesem korrigierten wir schon während der Operation die schwere Fehlstellung und trafen zeitgleich die Vorbereitung für die anschliessende Verlängerung des Oberschenkelknochens. In den anschliessenden drei Monaten konnte der Knochen um ganze 8 cm verlängert werden. Inzwischen konnten wir den Fixateur entfernen.

Der zwei-wöchige Aufenthalt von Farrukh in unserer Klinik war sehr bewegend. Schon nach wenigen Tagen war er selbständig im Rollstuhl unterwegs – schon bald kannte ihn fast jeder Mitarbeitende der Klinik. Das gemeinsame Interesse an Farrukhs Wohl und die intensive Fürsorge zeigten den guten Zusammenhalt innerhalb der Klinik und war symbolisch für das, was alle unsere Mitarbeitenden bewegt: da zu sein zum Wohle der Patienten!

Fotocollage Kind mit Mitarbeitenden der Schulthess Klinik
Farrukh im Kreise verschiedener Mitarbeitenden der Schulthess Klinik.
Röntgenbilder mit Fixateur
Die schwere Fehlstellung vor der Operation. Mit Hilfe des Ringfixateurs wurde diese korrigiert und anschliessend das Bein um ganze 8 cm verlängert.

2022 werden wir Mara, ein 12-jähriges Mädchen aus Angola, bei uns begrüssen dürfen. Bei ihr besteht eine schwere Fehlstellung der Beine, die wir, dank der grosszügigen Unterstützung aus dem Hilfsfonds der Wilhelm Schulthess-Stiftung, operativ korrigieren werden.

Mädchen mit Fehlstellung der Beine
Mara, ein 12-jähriges Mädchen aus Angola mit einer schweren Deformation der Beine, wird im März 2022 von uns operiert.

Hervorragende Zusammenarbeit – extern und intern

Unsere erfolgreiche ärztliche Tätigkeit wäre niemals möglich ohne das Vertrauen unserer Zuweiser, ohne ein hervorragend aufgestelltes Sekretariatsteam, die spezialisierte Kinderphysiotherapie, die radiologische Abteilung und das gesamte OP-Team mit der spezialisierten Kinderanästhesie sowie die liebevolle Pflege auf unserer Station und die gesamte Klinikleitung und -administration. Im Namen unserer jungen Patientinnen und Patienten können wir nicht genug danken für diese hervorragende Arbeit.

Neurologie

Neurologie Schulthess Klinik
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multimodale intraoperative Monitorings (MIOM)
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Nervenultraschall-untersuchungen

Das Ärzteteam der Abteilung Neurologie besteht aus 10 Neurologen und Neurologinnen und dem seit 1. Januar.2021 neu gewählten Chefarzt Dr. Christian Lanz. Die Abteilung bietet Diagnostik und Therapie im gesamten Spektrum der Neurologie an. Neu gibt es fest etablierte Spezialsprechstunden für Multiple Sklerose, demenzielle Störungen, Epilepsie, extrapyramidale Erkrankungen, Schwindel und Fatigue. Diese Spezialsprechstunden werden von auswärtigen Zuweiserinnen und Zuweisern rege benutzt und vertiefen das Vertrauensverhältnis zu den Leistungen den Ärztinnen und Ärzte der Schulthess Klinik.

«Es ist unser oberstes Ziel, dem Patienten zu HELFEN und einen individuellen auf seine Bedürfnisse und Symptome angepassten Therapieplan zu erstellen. Dabei hat eine ganzheitliche Vorgehensweise oberste Priorität und berücksichtigt die in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachspezialisten gewonnenen Erkenntnisse.» 

Dr. med. univ. Christian Lanz, Chefarzt Neurologie

Breit aufgestellte Expertise

Ein grosser Teil unserer Ärzte besitzt eine Zusatzausbildung in Manueller Medizin. Dies erleichtert die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unseren orthopädischen Abteilungen und den Rheumatologen. Aufgrund der langjährig gewachsenen Teams besteht bei allen Ärzten eine hervorragende Fachkompetenz in neuroorthopädischen Fragestellungen.

Zudem besteht eine ausgezeichnete Expertise in der Elektrophysiologie. Alleine im Jahr 2021 führten wir 4095 elektrophysiologische Untersuchungen durch. In diesem Bereich ist die Schulthess Klinik – als einzige nicht universitäre Klinik – Ausbildungszentrum für angehende Fachärzte. 

Einzigartige Zusammenarbeit mit der Wirbelsäulenchirurgie

Die Wirbelsäule ist eine äusserst komplexe Struktur. Eine fachgebietsübergreifende Zusammenarbeit der Neurologie mit der Wirbelsäulenorthopädie ist in der Schulthess Klink von zentraler Bedeutung. Seit den 80er-Jahren führen wir fachübergreifend Abklärungen von Symptomen an der Wirbelsäule durch. Die Patienten profitieren so von den Kenntnissen beider Abteilungen und der gemeinsamen Beurteilung. Damit evaluieren wir die jeweils erfolgversprechendste konservative und/oder operative Therapie.


Ein weiterer wichtiger Punkt in der Zusammenarbeit ist die elektrophysiologische Überwachung anspruchsvoller Wirbelsäulenoperationen, um für ein Maximum an Sicherheit zu sorgen. Zum Einsatz kommt dabei ein multimodales intraoperatives Monitoring (MIOM). Im Gegensatz zu einem unimodalen Monitoring kombiniert ein MIOM die Messung mehrerer motorischer und sensibler Nervenbahnen. Allein im Jahr 2021 überwachten wir total 800 Operationen mittels MIOM.

Der Nervenultraschall als ergänzendes, schmerzfreies Diagnostikum

Nervenultraschall Mittelarmnerv
Ultraschallbild, das den Mittelarmnerv am Vorderarm zeigt

Der Nervenultraschall hat in der neurologischen Diagnostik in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird seit Längerem auch von den Neurologinnen und Neurologen der Schulthess Klinik eingesetzt. Er ist eine hervorragende Ergänzung zur herkömmlichen elektrophysiologischen Diagnostik und schmerzfrei anwendbar. Er dient dazu, Schädigungen und Pathologien im Bereich peripherer Nerven abzubilden und somit dem Patienten zu einer individuellen Therapie zu verhelfen. 

Forschungspreis der Hemmi-Stiftung für Zina-Mary Manjaly

Die Hemmi-Stiftung hat 2021 Dr. med. Zina-Mary Manjaly, Leitende Oberärztin Neurologie, mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Die Ausschreibung richtet sich an junge Forscherinnen und Forscher, die an einer schweizerischen Klinik, Institut oder Privatpraxis klinisch relevante Forschung betreiben. Die Stiftung vergibt zwei Preise von je 25 000 Franken, mit denen die wissenschaftliche Arbeit der Preisträgerinnen und Preisträger unterstützt wird. Dr. med. Zina-Mary Manjaly erhielt einen der beiden Preise für ihre wissenschaftliche Arbeiten in unserer Neurologie.

Anästhesie

Anästhesie Schulthess Klinik
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Anästhesien
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Anästhesiegespräche

Das Anästhesie-Team begleitet die Patientinnen und Patienten während des ganzen Eingriffs. Die Zeit während der Operation und die Narkose selbst sind dabei nur Teilaspekte. Zur ganzheitlichen Betreuung gehören zudem Abklärungen vor sowie die Betreuung nach der Operation. Alles für die maximale Sicherheit und das Wohl der Patienten.

«FORSCHEN bedeutet für uns, dass wir unsere Tätigkeit kritisch analysieren und Lösungen zur stetigen Verbesserung ausarbeiten. Dabei liegt der Fokus bei der weiteren Erhöhung der Patientensicherheit und Erhaltung der hohen Patientenzufriedenheit.»

Prof. Dr. med. Christoph Hofer, DESA, Chefarzt Anästhesie

Im Jahr 2021 konnten wir eine beträchtliche Anzahl von Projekten vorantreiben, bereits umsetzen oder sie werden im neuen Jahr zum Tragen kommen:

Präoperatives Assessment

Die bisherige Anästhesiesprechstunde wird durch ein interdisziplinäres und interprofessionelles präoperatives Assessment abgelöst. Klare Strukturen und Abläufe mit kurzen Wegen optimieren die Patientensicherheit und stärken die Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten.

Postoperatives Schmerzmanagement

Zur Verbesserung der Schmerztherapie stehen neu Schmerzspezialistinnen und -spezialisten bei der ganzen postoperativen Betreuung der Patientinnen und Patienten bei Bedarf zur Verfügung.

Digitalisierung

Die Anästhesie-Dokumentation wird vollumfänglich digitalisiert, d. h. die Überwachungsdaten werden automatisch gespeichert und das Anästhesiepersonal hat mehr Zeit für die Patientenbetreuung.

Teaching und Forschung

Die Anästhesieabteilung bietet neu einen Teil der Facharztausbildung Anästhesiologie an und hat 2021 die Anerkennung als Weiterbildungsstätte der Kategorie B erhalten. Die Forschung ist für die Abteilung wichtig und soll in Zukunft weiter gestärkt werden. Die erfolgreiche Habilitation von Frau Dr. Mital Dave 2021 bringt dies bestens zum Ausdruck.

Rheumatologie und Rehabilitation

Rheumatologie und Rehabilitation Schulthess Klinik
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ambulante Konsultationen
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osteologische Abklärungen

Die Rheumatologie ist ein breites Spezialgebiet der Medizin und umfasst etliche facettenreiche Krankheitsbilder. Degenerative Gelenk- und Rückenerkrankungen gehören ebenso dazu wie entzündliche Erkrankungen (z.B. Arthritis) oder die Osteoporose. Der Fachbereich Rheumatologie und Rehabilitation ist zudem eine zentrale Schnittstelle für die fachübergreifende Diagnostik und Behandlung.

«Wir HELFEN unseren Patienten mit einer ganzheitlichen Herangehensweise. Bei der Behandlung chronischer Schmerzen berücksichtigen wir auch seelische, familiäre und berufliche Belastungen.»

Dr. med. Adrian Forster, Chefarzt Rheumatologie und Rehabilitation

Umfassend, individuell und mit modernsten Behandlungsmethoden

Eine umfassende und individuell auf unsere Patienten abgestimmte Betreuung, kombiniert mit modernsten Behandlungsmethoden – das zeichnet unseren Fachbereich Rheumatologie und Rehabilitation aus.

So legen wir in der Behandlung chronischer Schmerzen grossen Wert auf eine ganzheitliche Herangehensweise. Die Mitberücksichtigung seelischer, familiärer und beruflicher Belastungen ist für uns eine Selbstverständlichkeit. 

Biotechnologisch hergestellte Medikamente mit molekular gezieltem Wirkungsmechanismus gehören zum Standardrepertoire unserer Therapie nicht nur bei entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, sondern zunehmend auch bei Osteoporose.

Die stetige Weiterbildung und das Vorantreiben der Technik sind für uns selbstverständlich. So entwickeln wir zum Beispiel die sonographisch geführten diagnostischen und therapeutischen Punktionen kontinuierlich weiter. Die Spitze auch feinster Nadeln lässt sich auf den Millimeter genau ins anatomische Ziel steuern.

Osteoporose-Sprechstunde

Auch im vergangenen Jahr haben die Patienten unsere Osteoporose-Sprechstunde sehr geschätzt und in Anspruch genommen. So führten wir im Jahr 2021 703 osteologische Abklärungen durch, was eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. 

Eine osteologische Abklärung beinhaltet eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie mit DXA) an drei Orten (Unterarm, Hüfte und Lendenwirbelsäule). Zusätzlich errechnen wir den Trabecular Bone Score (TBS), der Schlüsse auf die Knochenmikrostruktur zulässt. Bei Bedarf erfolgt zusätzlich eine Morphometrie der Lenden- und Brustwirbelsäule (seitliches Frakturscreening). Dies alles und die in der Sprechstunde erfassten Risikofaktoren werden zur Einschätzung des Frakturrisikos herangezogen. Auf dessen Basis und unter Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse erarbeiten wir jeweils einen individuellen Therapievorschlag.

Das Ziel ist immer, möglichst rasch wieder eine gute Knochenstabilität zu erreichen. Je nach Ausprägung kommen dabei auch aufeinanderfolgend oder sogar gleichzeitig verschiedene spezifische Medikamente zum Einsatz. Inzwischen gelingt es fast immer, eine gut wirksame und verträgliche Therapie zu realisieren.

Manuelle Medizin

Manuelle Medizin Schulthess Klinik
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Die Manuelle Medizin findet vor allem Einsatz bei Rückenproblemen sowie bei Gelenkserkrankungen. Die gezielten Handgriffe, Triggerpunktbehandlungen, ultraschall- und bildverstärkergestützten Infiltrationen etc. dienen dabei vor allem zur umfassenden Schmerztherapie zur Behandlung chronischer Schmerzen. Die Manuelle Medizin hat in der Schulthess Klinik eine jahrzehntelange Tradition.

«HELFEN bedeutet für uns, langfristig Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.»

Dr. med. Gérard Hämmerle, Chefarzt Manuelle Medizin

Im Kontext der Manuellen Medizin und der Schmerzmedizin bedeutet «Heilung» für uns, die Schmerzursache möglichst komplett zu beheben. Auch wenn in gewissen Situationen eine vollständige Heilung nicht mehr möglich ist, kann unsere Abteilung mittels schmerzlindernder Methoden dennoch meistens helfen, z.B. mit unseren manuellen Techniken, diversen Infiltrationen oder auch mit «transkutanen Neuromodulationen».  Die bestehenden Therapiekonzepte ergänzen wir regelmässig, sodass solide Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung einen raschen Einzug in den Therapiealltag finden. Ein Beispiel hierfür sind die erst vor einigen Jahren entwickelten, «ultraschallgesteuerten Blockaden von Nervengeflechten», welche ein sehr gutes Nutzen-/Risiko-Verhältnis zeigen und entsprechend eine breite Anwendung finden.

Ultraschallgeführtes Dry Needling für heikle Strukturen

Wenn beispielsweise Triggerpunkte (chronische Überlastungszonen im Muskel und den Faszien) die Schmerzursache sind, gelingt die Heilung häufig mittels «Dry Needling», einer gezielten Behandlung des Muskels mit Nadeln.

Triggerpunkte

Muskuläre Triggerpunkte sind anhaltende Kontraktionen von einigen/wenigen Muskelfasern eines Muskels. Diese entstehen häufig als Reaktion einer chronischen Überlastung von Muskeln oder auch durch eine direkte oder indirekte Krafteinwirkung. Ein typisches Beispiel für eine muskuläre Überlastungssituation ist eine ungünstige Haltung am Computer – zum Beispiel beim Lesen eines Jahresberichtes. Ein häufiger Mechanismus für die unfallbedingte Entstehung von Triggerpunkten ist die Überdehnung von Nackenmuskeln bei einem Schleudertrauma.

Triggerpunkte können ­– je nachdem wie stark ein Muskel befallen ist – mit einem schmerzfreien Zustand vereinbar sein oder aber auch die Ursache für einen invalidisierenden/immobilisierenden Schmerzzustand sein. Forschungsresultate zeigen, dass sich in Triggerpunkten ein übersäuertes Milieu mit sehr tiefen Sauerstoffwerten befindet. Ohne Sauerstoff fehlt auch der biochemische Energielieferant ATP (Adenosintriphosphat), welchen es für das Lösen der zusammengezogenen Muskelfasern braucht.

Dry Needling als Behandlungsmöglichkeit

In den 40er-Jahren entdeckten Mediziner, dass die Infiltration von Lokalanästhesie in die Triggerpunkte zu einer anhaltenden Schmerzfreiheit führen kann. Im weiteren Verlauf entdeckten die Forscher, dass ein ähnlicher Effekt auch bei der Infiltration von Kochsalzlösung zu beobachten war. Als erforscht war, dass dieselbe Wirkung auch durch alleinige Nadelstiche in die Triggerpunkte (ohne Infiltration einer Flüssigkeit) auftrat, war das Dry Needling geboren: Triggerpunkte lassen sich also durch Nadelstiche in den Muskel (Dry Needling) auflösen. Man geht davon aus, dass Nadelstiche die Durchblutung und somit die Sauerstoffversorgung in den Triggerpunkten ankurbeln, woraufhin sich die zusammengezogenen Muskelfasern – und damit auch die Triggerpunkte – lösen.

Weiterentwicklung der Technik – Vorteile des ultraschallgeführten Dry Needlings

Im traditionellen Dry Needling (ohne Ultraschallführung der Nadel) werden diverse Muskelgruppen aus Sicherheitsgründen nicht oder nur oberflächlich behandelt. Beispiele hierfür sind diverse Nacken-/Rückenmuskeln, welche in unmittelbarer Nähe zum Rückenmark oder zur Lunge stehen, wo heikle Strukturen verletzt werden könnten. Dazu gehört der Musculus erector spinae, also die der Wirbelsäule aufliegende Rückenmuskulatur.

Moderne Ultraschallgeräte machen es möglich, nicht nur die Zielmuskulatur und die Nadel, sondern auch Strukturen, welche zu verschonen sind (Lunge, Blutgefässe, Epiduralraum etc.) darzustellen. Dies erhöht die Sicherheit und Zielgenauigkeit der Behandlung und eröffnet die Möglichkeit, Muskeln und Triggerpunkte zu behandeln, welche bisher aus Sicherheitsgründen nicht in zufriedenstellender Qualität behandelt werden konnten. Dank entsprechender Infrastruktur und der Erfahrung unserer Spezialisten können wir vielen Patienten zur ersehnten Schmerzlinderung verhelfen.

In der Schulthess Klinik hat sich das ultraschallgeführte Dry Needling seit 2019 in der Abteilung etabliert und in den letzten drei Jahren stetig weiterentwickelt. So führten wir auch im Jahr 2021 zahlreiche solche Behandlungen durch, insbesondere des Musculus erector spinae.

Innere Medizin

Innere Medizin Schulthess Klinik
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mitbetreute Patienten

Unsere Innere Medizin betreut bei Bedarf unsere Patientinnen und Patienten vor und nach einer Operation mit ihrem breiten und fundierten Fachwissen. Eine solche professionelle internistische Mitbetreuung ermöglicht auch Patienten mit komplexen medizinischen Grunderkrankungen eine orthopädische Operation, um ihre Mobilität und Lebensqualität zu verbessern.

«HEILEN bedeutet für uns, den Patienten ganzheitlich, mit all seinen Begleiterkrankungen zu beurteilen, um ihm die bestmögliche Versorgung zu garantieren.»

Dr. med. Margrith Knecht, Chefärztin Innere Medizin

Orthopädie PLUS: Speziell für Patienten im höheren Alter und/oder mit Nebenerkrankungen

Sich schmerzfrei und gesund zu bewegen, ist ein Bedürfnis von jedem, egal in welchem Alter und ob er an weiteren Erkrankungen leidet. Je nach Situation können orthopädische Operationen die Lebensqualität erheblich steigern. Mit höherem Alter und Nebenerkrankungen steigen jedoch die Risiken bei einer Operation und somit steigt auch das Bedürfnis nach einer umfassenden, sicheren Betreuung während des Klinikaufenthalts. 

Die Co-Betreuung durch unsere Spezialisten der Orthopädie und der Inneren Medizin hat an der Schulthess Klinik schon lange Tradition. Mit der im Jahr 2021 ins Leben gerufenen Station «Orthopädie PLUS» speziell für Patienten im höheren Alter und/oder mit Nebenerkrankungen wurde diese nun noch intensiviert und gebündelt. In diesem Setting können unsere Spezialisten die Patienten Hand in Hand interdisziplinär betreuen. So sorgen unter anderem gemeinsam durchgeführte Visiten der Orthopädie und der Inneren Medizin, klar definierte Prozesse und speziell geschulte Pflegefachpersonen und Physiotherapeuten für eine vollumfängliche individuelle Betreuung.

Pandemie als allgegenwärtige Aufgabe

Auch im Jahr 2021 hat die Pandemie unsere Innere Medizin mit zahlreichen Zusatzaufgaben gefordert und den Alltag geprägt. Der Schutz der Patienten und Mitarbeitenden stand dabei immer an oberster Stelle.

So galt es, für medizinische Fragen rund um Covid-19 da zu sein und den Pandemiestab der Klinikdirektion zu unterstützen. Inhouse-Prozesse mussten immer wieder rasch angepasst und die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit und der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich umgesetzt werden. Die repetitiven Corona-Pooling-Tests bei den Mitarbeitenden, die gemeinsame Impfaktion mit weiteren Kliniken auf der Lengg und die Inhouse-Booster-Impfkampagne waren weitere, aber sicher nicht alle Aufgaben, die unsere Innere Medizin übernommen und so einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet hat.

Medizinische Gutachten

Medizinische Gutachten

Komplexe medizinische Gutachten erfordern eine gebündelte Kompetenz, die die Schulthess Klinik zur Verfügung stellt. Diesen Service bieten wir insbesondere für Unfall-, Gerichts- und Haftpflichtgutachten an.

«Klarheit in komplexe gutachterliche Belange bringen und die Zeit der Ungewissheit verkürzen. Damit HELFEN wir allen involvierten Parteien und zwar unabhängig, fair und kompetent mit einer allumfassenden Beurteilung, die möglichst keine Fragen offenlässt.»

Dr. med. Georg Egli, Leitender Arzt Neurologie und Leiter Medizinische Gutachten

Auch im Jahr 2021 war die Schulthess Klinik in diverse komplexe medizinische Gutachten involviert. Die fachlichen Schwerpunkte der Gutachten lagen im Bereich Orthopädie, Neurologie, Rheumatologie und Rehabilitation sowie Psychiatrie.

Oftmals werden wir zur Anfertigung von Obergutachten angefragt, wenn also Vorbegutachtungen vorliegen, die den Sachverhalt und die medizinische Situation nicht vollends zu klären vermochten. Wir versuchen dann mit einer allumfassenden Beurteilung dem meist schon länger andauernden Prozess zu einem Abschluss zu verhelfen. Dabei sollen keine fachlichen Fragen offenbleiben, sodass weitere langjährige juristische Auseinandersetzungen möglichst vermieden werden können.

Spezialisiert und fachgebietsübergreifend

Komplexe medizinische Gutachten erfordern in der Regel sowohl eine hohe Spezialisierung als auch eine fachgebietsübergreifende Zusammenarbeit – ein Zusammenspiel, das in der Schulthess Klinik Alltag ist. So werden je nach Fragestellung verschiedene Spezialisten miteinbezogen, die alle im klinischen Alltag eingebunden sind, über eine grosse Erfahrung verfügen und auf dem aktuellen medizinischen Wissen sind.

 In der Abteilung Medizinische Gutachten wird diese umfassende Expertise jeweils gebündelt für die Auftraggeber aufbereitet.

Sportmedizin

Sportmedizin Schulthess Klinik

Unser Team der Sportmedizin behandelt Patienten und Sportler auf allen sportlichen Niveaus. So betreuen wir Profis, Amateure und den Nachwuchs in unserem Swiss Olympic Medical Center in der Schulthess Klinik oder auch am Spielfeldrand. Zum zweiten Mal war das Jahr sehr pandemiegeprägt.

«Dem Sport HELFEN zu überleben und unser Bestes zur Pandemiebekämpfung beizutragen – das war unser wichtigster Fokus im Jahr 2021.»

Dr. med. Gery Büsser, Chefarzt Sportmedizin und Leiter Swiss Olympic Medical Center

Das Jahr 2021 befand sich wie das Vorjahr stark unter dem Einfluss der Pandemie, die uns und die von uns betreuten Sportler und Vereine im Alltag begleitete. So stand 2021 nicht nur der Athlet mit seinen Beschwerden und der Sportunfähigkeit im Vordergrund, sondern auch das Überleben des Sports selbst, insbesondere des Turniersports.

Covidtests, Schutzkonzepte und Impfung

Covidtestungen in Teams und Verbänden prägten unsere Sprechstunden und die Vereinsbesuche massgeblich. So führte unsere Sportmedizin 2021 eine endlose Anzahl an Antigen- und PCR-Tests wie auch Ausbruchs- und repetitive Testungen sowohl an der Klinik als auch bei unseren Partnern vor Ort durch. Von den Ergebnissen und den daraus resultierenden Quarantänemassnahmen hing viel für die Sportler, aber auch für die dahinterstehenden Teams, Vereine und Verbände ab.

Weiterhin durften wir ausgeklügelte Schutzkonzepte für den Spitzen- und Profisport ausarbeiten und in enger und guter Zusammenarbeit mit den kantonalen und nationalen Behörden stetig anpassen. Unsere Kenntnisse und Erfahrungen über die Sitten und Abläufe in den verschiedenen Sportarten waren dabei evident, um solche Schutzkonzepte überhaupt effektiv zu gestalten und nachhaltig durchführen zu können.

Dies galt für den Wettkampfbetrieb, aber auch für ein geregeltes Training. Wurde ein Sportler positiv auf Corona getestet, hatte dies Auswirkungen auf das ganze Team oder einen ganzen Event. So galt es, Erkrankungen und Quarantäne möglichst zu vermeiden. Die Frage «Was können wir tun, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren und den Athleten trotzdem ihr sportliches Niveau zu gewährleisten?» war unser täglicher Herausforderer und Begleiter. 

In Zusammenarbeit mit der ETH und findigen Start-ups entstanden wertvolle Tools und Interventionen, die nicht nur im Sport willkommen waren. So sind wir den vielen Kollegen aus den verschiedensten Fachrichtungen aus unserem medizinischen Netzwerk für die unkomplizierte Mithilfe sehr dankbar und erlebten einen unvergleichlichen solidarischen Spirit, den wir unbedingt weiterführen wollen.

Es macht uns stolz, dass unser eingerichtetes mobiles Covid-Testcenter nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Einrichtungen, Heimen und an Kulturevents während der Pandemie eingesetzt wurde und wir so mithelfen und unseren Beitrag zum Pandemiemanagement leisten durften. Diese Befriedigung entschädigt und relativiert auch die entgangenen sportlichen Momente und Emotionen während dieser Zeit. 

Auch die Covid-19-Impfungen organisierten und führten wir in der Sprechstunde oder auch an speziellen Impfaktionen rund um den Sport rasch und unkompliziert durch und profitierten hierbei von der guten Zusammenarbeit mit den Behörden.

Return-to-Play nach Covid-19

Die Hinweise auf ein erhöhtes Risiko einer Herzmuskelentzündung speziell nach viraler Covid-19-Infektion und die offene Frage nach Long-Covid-Problematiken haben im Leistungs- und Spitzensport zur Entwicklung eines sogenannten Return-to-Play-Protokolls geführt. Mit einfachen, gezielten Abklärungen sollen in einem stufenadaptierten Aufbauschema frühzeitig gefährliche Folgeerscheinungen nach einer Covid-19-Infektion herausgefiltert werden. 

So durchlaufen alle unsere positiv getesteten Athleten dieses Programm, welches im Anschluss an die Erkrankung durchgeführt wird und mindestens fünf Tage bis zur vollen Sportfähigkeit dauert. Zusammen mit der sportbefreiten Isolationsdauer gehen dem Athleten dadurch auf der einen Seite zwar einige Trainingstage verloren, auf der anderen Seite darf aber niemals das Risiko einer leichtfertigen und gefährlichen Komplikation in Kauf genommen werden. Auffällige oder unklare Befunde werden hierbei in unserem interdisziplinären Fachboard rasch und kompetent herausgefiltert, um dem Athleten eine geeignete Empfehlung oder Therapie unterbreiten zu können.

Beachvolleyball-Turnier in Gstaad als wichtiger Schritt für den Schweizer Wettkampfsport

Beachvolleyball Gstaad 2021
Foto: chef.li

Nach coronabedingtem Ausfall im Vorjahr fand das internationale Beachvolleyball-Turnier Gstaad Major im Juli 2021 wieder statt. Als Medical Partner des Turniers stellten wir einerseits das Medical Team bestehend aus Physiotherapeuten, Masseuren, FirstAid-Helfern und unserer halben Belegschaft aus der Sportmedizin.

Andererseits erarbeiteten wir zusammen mit den Behörden, dem Verband und dem Turniermanagement ein aufwendiges und strenges Schutzkonzept für diesen vielbeachteten ersten Grossanlass mit Zertifikatspflicht während der Pandemie. Eine Aufgabe, welche umso verantwortungsvoller war, da die gesamte Weltelite am Start war und nur zwei Wochen später die Olympischen Spiele in Tokio als weiterer Höhepunkt auf dem Programm standen. Mit vereinten Kräften und einem unglaublichen Gstaad, welches sich sinnbildlich wie ein gallisches Dorf gegen die Pandemiegefahren standhaft wehrte, gelang es, Covidansteckungen zu vermeiden und den Athleten den Weg zur Olympiade zu sichern.

Es war ein Jahr voller Herausforderungen, doch wir sind sehr beeindruckt, wie sich der Schweizer Sport gegen Covid solidarisch und kameradschaftlich gewehrt hat und so Verbindungen und Freundschaften auch neben dem Sport entstanden sind. Wir sind nun bereit für wieder mehr Sport.

Therapien und Training

Therapien und Training
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Physiotherapie- und Ergotherapiebehandlungen
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verschickte Heimprogramme
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Leistungstests

Das Team Therapien und Training betreut Patienten, Hobby- und Leistungssportler, bei denen eine gesunde Bewegung im Zentrum steht. Dazu gehören die Behandlung bei Krankheit oder Unfall am Bewegungsapparat, die Rehabilitation nach Operationen, die sportliche Standortbestimmung, das Training auf allen sportlichen Niveaus und die Prävention von Verletzungen.

«Dank der guten FORSCHUNG können wir Physiotherapie auf höchstem Niveau anbieten. Wir lassen Forschungsergebnisse in unsere alltägliche Arbeit einfliessen, sind dadurch immer à jour und kommen so zu besseren und effizienteren Ergebnissen am Patienten.»

Roger Wendelspiess, Bereichsleitung Therapien & Training

Unsere Therapeutinnen und Therapeuten sind alle spezialisiert: So fokussieren sich unsere Physiotherapeuten auf die Fachbereiche Hüfte, Knie & Fuss, Schulter & Ellbogen, Wirbelsäule oder Sportphysiotherapie, während sich unsere Ergotherapeuten um Fachbereich Hand kümmern. Sporttherapeuten begleiten Kunden und Patienten im Training bzw. in der medizinischen Trainingstherapie. Unsere Leistungsdiagnostiker bieten eine sportliche Standortbestimmung.

Auch 2021 hat unser Team neben den Alltagsaufgaben wieder viele Projekte vorangetrieben, die konkret dem Wohl unserer Patienten dienen. Zudem standen im Pandemiejahr zwar nur wenige, aber nicht minder spannende Sportevents auf dem Programm.

Der digitale Therapiebegleiter «Schulthess Coach»

Bildschirm mit Übung im Schulthess Coach

Mit dem «Schulthess Coach» hat die Schulthess Klinik ihren digitalen Therapiebegleiter auf die gesamte Abteilung Therapie und Training ausgerollt. Er wird in der Ergo-, Sport- und Physiotherapie genutzt und unterstützt als kostenlose App die (Fern-)Betreuung der Patienten mit individuellen Trainings- und Physiotherapie-Programmen. Mit dem Schulthess Coach betreute Patienten können so die konkreten Anleitungen in Form von Fotos und Videos zu ihren Heimübungen zeit- und ortsunabhängig anschauen. Damit profitieren sie auch zuhause von der umfassenden Erfahrung unserer Therapeuten, wissenschaftlichen Fundiertheit und einem individuell auf sie zugeschnittenem Programm. Im Vergleich zum Jahr 2020 (1284 Programme) verschickten wir im Jahr 2021 mit 1998 Programmen rund 50% mehr Therapieprogramme als im Vorjahr. 

GLA:D®– gut Leben mit Arthrose

Physioinstruktion GLA:D

GLA:D® ist ein standardisiertes wissenschaftlich erwiesenes Physiotherapieprogramm. Es stammt aus Dänemark und richtet sich an Patienten, die an Knie- und/oder Hüftarthrose oder Rückenbeschwerden leiden. Seit 2019 gibt es GLA:D® Schweiz. Zu den Zielen gehören Schmerzreduktion und Verbesserung der Funktionsfähigkeit bei Alltagsaktivitäten und der Lebensqualität, unabhängig vom Ausmass der Arthrose. Das Programm ist eine Kombination aus Einzelsitzungen, Gruppensitzungen mit Information und Beratung sowie Gruppentrainings.

Die Schulthess Klinik lancierte GLA:D® im 2020 und fokussierte das Kursprogramm im 2021 auf Knie- und Hüftpatienten. Parallel dazu arbeiteten wir an der Lancierung von GLA:D® Rücken, welches wir seit Anfang 2022 anbieten. 

Ausweitung Rapid Recovery

Rapid Recovery setzen wir bereits seit 2019 für Patienten ein, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk erhalten. Das Behandlungskonzept hat zum Ziel, dass Patienten nach der Operation rasch in den Alltag zurückkehren können. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Patienten noch am Tag ihrer Operation mobilisiert werden. Im Jahr 2021 haben wir das Programm auf Rücken-, Kreuzband- und Meniskuspatienten ausgeweitet.

Online-Fortbildung für Physiotherapeuten

Über 200 Teilnehmende waren bei unserer Online-Fortbildung für Physiotherapeuten dabei. Zum Thema «Best Practice Hüfte: physiotherapeutisch und chirurgisch» gaben sowohl unsere Spezialisten der Physiotherapie als auch aus der Hüftchirurgie spannende Inputs. Im Zentrum standen dabei die Krankheitsbilder Hüftarthrose und Hüftimpingement.

Olympische Spiele Tokio 2021

Im Juli und August 2021 fanden die olympischen Spiele in Tokio statt. Unsere Sportphysiotherapeutin Laura Breuss betreute vor Ort die drei Schweizer Beachvolleyballteams. Die beiden Spielerinnen, Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré, erreichten den sensationellen 3. Rang.

Beachvolleyball in Gstaad

Beachvolleyballevent Gstaad

Nach coronabedingtem Ausfall im Jahr 2020 konnte der grosse Beachvolleyball-Event in Gstaad unter erschwerten Bedingungen und strengem Schutzkonzept wieder erfolgreich durchgeführt werden. Das Major-Turnier war mit 64 anwesenden Top-Teams, der alpinen Umgebung und einem ausgelassenen Publikum ein voller Erfolg. Als Medical Partner stellten wir das Medical Team für den gesamten Event. Es bestand aus 2 Ärzten, 4 FirstAid-Helfern, 12 Physiotherapeuten sowie 2 medizinischen Masseuren.

Leistungsdiagnostik auch für Schweizer Eishockey-Schiedsrichter

Trotz Pandemie führten wir 2021 wieder zahlreiche Leistungstests mit Trainingsberatung durch, dies sowohl für Profi- als auch für Amateursportler. 

Neu betreuen wir seit 2021 auch die Schiedsrichter der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF). Auch für Schiedsrichter ist professionelles Kraft- und Ausdauertraining essenziell, um eine Topleistung auf dem Eis erbringen zu können. Unsere Leistungsdiagnostik legt dabei den Grundstein für eine optimale Trainingsplanung. So absolvierten 30 Schiedsrichter in unserem Swiss Olympic Medical Center folgende Tests: Ruhe-EKG, Messung der Körperzusammensetzung, Sprünge für Explosivkraft der Beine, Rumpfkrafttest und Laktatstufentest auf dem Fahrradergometer.

Ergotherapie: Isoforce-Handschienenausleger im internationalen Vertrieb

Isoforce-Schiene

Seit Juni 2021 wird der von der Schulthess Klinik und der ETH Zürich gemeinsam entwickelte Isoforce-Handschienenausleger international vertrieben. Er wurde als Bauteil einer statisch-progressiven Schiene entwickelt, um das Bewegungsausmass von Fingermittelgelenken zu verbessern. Er unterstützt die Therapie, indem er die Streckung passiv trainiert. Von der Schulthess Klinik waren mit Ulla Jörn Good und Dr. med. Daniel Herren sowohl die Ergotherapie als auch die Handchirurgie in die Entwicklung involviert. 

Unsere Ergotherapie setzt den Isoforce-Handschienenausleger schon seit Jahren für unsere Patienten ein. Nachdem er auch an zahlreichen Weiterbildungen im In- und Ausland stets auf grosses Interesse gestossen ist, haben wir den internationalen Vertrieb vorangetrieben. Diesen sowie die Herstellung hat nun die Firma Orfit Industries übernommen, sodass nun noch mehr Patienten weltweit von der Entwicklung profitieren können.

Lehre, Forschung und Entwicklung

Lehre, Forschung und Entwicklung
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Originalarbeiten in peer-reviewed Zeitschriften
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peer-reviewed Kongress-Abstracts
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ausgewählte Vorträge und Fortbildungen

Wie einst Wilhelm Schulthess engagiert sich unser Forschungsteam täglich für die Lehre, Forschung und Entwicklung im Bereich der Orthopädie. Mit wissenschaftlichen Arbeiten trägt es in enger Zusammenarbeit mit den klinisch tätigen Ärzten dazu bei, dass Patientenbehandlungen immer besser werden. Die Patienten profitieren so von den wissenschaftlichen Ergebnissen, die direkt in den klinischen Alltag einfliessen. Unser Wissen geben wir an Kollegen im In- und Ausland weiter: mit Publikationen, Lehrtätigkeiten und Kooperationen. Denn wir wollen die Möglichkeiten der orthopädischen Medizin stets vorantreiben. So ist die Forschungsarbeit traditionsgemäss ein wichtiger Wirkungsbereich der Wilhelm Schulthess-Stiftung und Spendengelder fliessen in diverse wegweisende Forschungsprojekte.

«Wir FORSCHEN seit jeher konsequent mit dem Ziel, Patientenbehandlungen immer besser und sicherer zu machen. Dies gelingt nur im Zusammenspiel von Forschungsteams, Ärzten, Patienten und der Wilhelm Schulthess-Stiftung mit ihren Förderern.»

Prof. Dr. med. Michael Leunig, Chefarzt, CMO
Prof. Dr. med. Markus Scheibel, Leiter wissenschaftlicher Beirat
Julia Item,
Department Head Research Management
Simone Marquart, Abteilungsleitung Strategische Kooperationen / Verantwortliche Fundraising

Forschung, um Behandlungen stetig zu verbessern

Wir wollen wissen, wie es unseren Patienten geht. Deshalb begleiten wir sie eng, auch nach der Behandlung. Mit unserer langjährigen Forschungstradition haben wir seit 2004 über 186 000 systematische Patientenbefragungen durchgeführt und ziehen daraus mit Studien wichtige Schlüsse für die Zukunft.

Wissenschaftlicher Output

Auch vergangenes Jahr haben unsere Forscher und Ärzte in enger Zusammenarbeit wiederum zahlreiche hochstehende wissenschaftliche Arbeiten erstellt.

99 Originalarbeiten in peer-reviewed Zeitschriften 61 peer-reviewed Kongress-Abstracts
52 Reviews und andere Artikel 201 ausgewählte Vorträge und Fortbildungen
3 Bücher 14 Dissertationen und Diplomarbeiten
45 Buchbeiträge 8 andere

Während des Jahres 2021 schlossen wir 16 Forschungsprojekte mit einer oder mehreren Publikationen ab, bei 128 weiteren laufenden Projekten per Ende Jahr.

Publikationsverzeichnis 2021

Wissenschaftliche Auszeichnungen 2021

Folgende renommierten Auszeichnungen würdigten die aussergewöhnlichen wissenschaftlichen Arbeiten von Mitarbeitenden der Schulthess Klinik:

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie hat unseren Chefarzt für Schulter- und Ellbogenchirurgie, Prof. Dr. Markus Scheibel mit der Stromeyer-Probst-Medaille 2021 ausgezeichnet. Anlass der Auszeichnung ist das Buch «Schulter Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie», welches er gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Ulrich H. Brunner herausgegeben hat.

Das MINQ-Magazin 2021 hat Prof. Dr. med. Markus Scheibel, zum «Ausgezeichneten Spezialisten für Schulterchirurgie» und «Ausgezeichneten Spezialisten für Ellenbogenchirurgie» nominiert. Zu den Kriterien gehören neben Empfehlungen von anderen Ärzten, Fallzahlen, Zertifikaten, Weiterbildung und Patientenurteilen auch die wissenschaftlichen Publikationen.

Die International Society of Biomechanics (ISB) hat die ETH-Studie von Dr. Barbara Postolka mit dem ISB Clinical Biomechanics Award 2021 ausgezeichnet. Mit unserer Forschungsmitarbeiterin Dr. sc. ETH Renate List und unserem Human Performance Lab war auch die Schulthess Klinik in die Studie involviert.

Dr. Zina-Mary Manjaly hat für ihre wissenschaftlichen Arbeiten in unserer Neurologie den Forschungspreis der Hemmi-Stiftung erhalten.

Zina-Mary Manjaly wurden Drittmittel der Mach-Gaensslen Stiftung und der Schweizerischen MS-Gesellschaft von insgesamt 114 000 CHF zugesprochen, die für Studien bzw. die Einstellung von wissenschaftlichem Personal an der Schulthess Klinik genutzt werden.

Zwei Abstracts der Schulthess Klinik wurden für die Präsentation in der «Best Clinical Papers»- Session an der ISSLS (International Society for the Study of the Lumbar Spine) Jahrestagung ausgewählt. Eine davon war die Dissertation von Pascal Zehnder, betreut von PD Dr. Anne Mannion (siehe unten). Dies ist eine grosse Anerkennung für einen jungen Arzt, der am Anfang seiner Karriere steht.

Zwei Präsentationen unter Mitwirkung von diversen Autoren der Schulthess Klinik wurden für die «Best of Show»-Session der EUROSPINE-Jahreskonferenz im Oktober in Wien ausgewählt.

Zum zweiten Mal in Folge erhielt das Team der Handchirurgie und Forschung Handchirurgie den Editors’ Award des Journal of Hand Surgery European Volume. Prämiert wurde die Studie «Comparison of outcomes of three surgical approaches for proximal interphalangeal joint arthroplasty using a surface-replacing implant».

Stefan Blümel erhielt für seine Arbeit über die Behandlung ausgeprägter Plattfüsse mittels minimalinvasiver Achillessehnenverlängerung bei Kindern den Preis für das beste Abstract an der 57. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU). Unterstützt wurde er dabei von Dr. Rafael Velasco, Chefarzt Kinder- und Jugendorthopädie sowie der Forschungsabteilung der Unteren Extremitäten.

Neuigkeiten aus der Forschungsgruppe der Wirbelsäulenabteilung

Die Forschungsgruppe der Wirbelsäulenabteilung blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Sie veröffentlichte 30 Zeitschriftenartikel und präsentierte 19 Kurzfassungen (Abstracts) von Studien an Kongressen.

Im Jahr 2021 ist die Schulthess Klinik neue Kooperationen mit den Forschungsgruppen von Prof. Jeremy Fairbank an der Universität Oxford, Grossbritannien, und Dr. Fabio Galbusera am IRCCS Orthopaedic Institute Galeazzi in Mailand, Italien, eingegangen. Ziel war und ist es, unsere Vorhersagemodelle, welche auf maschinellem Lernen basieren, weiterzuentwickeln. Die Kooperation führte auch dazu, dass wir gemeinsam zwei internationale, multizentrische Horizon Europe-Zuschussanträge verfassten. Dr. Galbusera hat daraufhin eine Stelle in der Forschungsabteilung der Schulthess Klinik angenommen und wird diese 2022 antreten, was uns sehr freut.

Die European Spine Study Group (ESSG) befasst sich mit Deformitäten der Wirbelsäule bei Erwachsenen. Die Wirbelsäulenabteilung der Schulthess Klinik ist seit vielen Jahren unter der Leitung von Dr. Frank Kleinstück mit zahlreichen erfolgreichen Forschungsprojekten als eines von fünf teilnehmenden europäischen Zentren beteiligt. Gemeinsam mit der parallelen Forschungsgruppe ISSG in den USA pflegen wir die weltweit führende prospektive Datenbank zur Behandlung dieser Patienten und entwickeln daraus fortlaufend Forschungsarbeiten daraus. Auch im Jahr 2021 konnten wir dabei wiederum wichtige Schritte erzielen, um die Behandlung solcher Patienten zu verbessern.

Die Zusammenarbeit von Prof. S. Ferguson und Dr. D. Ignasiak vom Departement D-HEST der ETH Zürich mit PD Dr. Markus Loibl und PD Dr. Anne Mannion wurde fortgesetzt, um muskuloskelettale Modelle zu entwickeln. Die Studie soll Chirurgen helfen, die ideale Wirbelsäulenanordnung bei Wirbelsäulenversteifungen zu finden, um damit das beste Resultat für den Patienten zu erzielen.

In Zusammenarbeit mit Prof Adam Pearson und Prof. Jon Lurie vom Dartmouth-Hitchcock Medical Center, USA konnte PD Dr. Anne Mannion ein Forschungsprojekt abschliessen, das durch die North American Spine Society (NASS) finanziert wurde. Dabei wurde untersucht, ob radiologische Baselinebefunde die Auswahl der Operationstechnik bei degenerativer Spondylolisthesis beeinflussen können. Die erhobenen Daten wurden analysiert und der wissenschaftliche Artikel dazu wird derzeit verfasst.

Zwei Studenten der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich (Erik Holzer und Pascal Zehnder) schlossen ihre von PD Dr. Anne Mannion betreuten Dissertationen erfolgreich ab. Ihre Arbeiten wurden in einer hochwertigen, von Experten begutachteten Fachzeitschrift für Wirbelsäule veröffentlicht.

Dr. med. Tamás Fekete verteidigte erfolgreich seine Dissertation (PhD) «Surgical Management of degenerative disorders of the lumbar spine, with a focus on patients' perceptions» (Chirurgisches Management degenerativer Erkrankungen der Lendenwirbelsäule mit Schwerpunkt auf der Wahrnehmung der Patienten) an der Szentágothai Doctoral School of Neurosciences der Semmelweis Universität in Budapest, Ungarn. Seine Dissertation erhielt er mit summa cum laude.

Das schweizerische Wirbelsäulen-Implantatregister (SIRIS) wurde im Jahr 2021 landesweit eingeführt. Mit der geschätzten Unterstützung der ICT-Abteilung der Schulthess Klinik konnte die Wirbelsäulenabteilung die geforderten Fälle (>220) erfolgreich an das Implantatregister übermitteln. Die Daten werden dabei über eine Schnittstelle von unserem lokalen Wirbelsäulenchirurgie-Register an den Host des SIRIS-Registers übertragen.

Neuigkeiten aus dem Human Performance Lab (HPL)

In Zusammenarbeit mit der Sporttherapie und dem Ärzteteam der Hüftchirurgie führt das Human Performance Lab (HPL) eine grosse Interventionsstudie mit dem Titel «Effektivität der konservativen Behandlung des Hüftimpingement-Syndroms» durch. Ende 2021 wurden bereits 52 von 100 Studienpatienten aufgenommen, welche das aktive Trainingsprogramm im Rahmen der Studie durchführen.

Das HPL-Team hat im vergangenen Jahr 17 Masterstudenten der ETH Zürich und der ZHAW Winterthur im Rahmen von Masterarbeiten oder Praktika betreut, so viele wie noch nie zuvor. Ausserdem hat Dr. sc. Romana Franceschini-Brunner ihren Doktortitel zum Thema «Injury Prevention in Ice Hockey» im Juli 2021 mit Bravour erhalten. Katrin Dätwyler startete ihre Doktorarbeit, bei der sie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stephen Ferguson (Institut für Biomechanik ETH Zürich) Bewegungsdaten von Hüftimpingement- Patienten untersucht.

Das HPL-Team organisierte verschiedene Kurse für Studierende der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule und führte zusammen mit Dr. med. Inès Kramers, Senior Consultant Medizinische Gutachten, einen internen Kurs zum Thema «Klinische Ganganalyse» durch.

Im Jahr 2021 entstand eine erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe von Dr. Rintje Agricola (Erasmus-Universität Rotterdam), aus der zwei Meta-Analysen im renommierten Journal Osteoarthritis and Cartilage publiziert wurden. Zudem lancierte das HPL eine Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Physiotherapie und Forschung der Klinik La Tour (Genf).

Interessierte Forscher, Kliniker und Therapeuten der Schulthess Klinik können seit Herbst 2021 geschult werden, um die HPL-Infrastruktur selbständig zu nutzen. Zudem wurde der Prozess für die objektiven Assessments (Gang- und Bewegungsanalysen) für klinische Gutachten verbessert und effizienter gestaltet.

Neuigkeiten aus der Forschungsabteilung Schulter- und Ellbogenchirurgie und Handchirurgie

Für die schweizweite Studie zur arthroskopischen Versorgung von Rotatorenmanschettenrissen konnten 981 Patienten rekrutiert und operiert werden. An dieser Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Laurent Audigé gemeinsam mit der Universität Basel nehmen 18 Kliniken in der Schweiz und eine in Deutschland teil. Die ersten Ergebnisse erwarten wir im kommenden Jahr.

Im Oktober besuchte das Forschungsteam der Handchirurgie das Erasmus Medical Center und die Xpert Clinic in Rotterdam/Niederlanden. Während zwei Tagen bekamen wir Einblicke in die Forschung der Universität und in die Handchirurgie der Spezialklinik. Wir freuen uns, dass wir mit diesen international renommierten Institutionen eine Zusammenarbeit starten konnten mit dem Ziel, durch gemeinsame Forschung die handchirurgischen Behandlungen weiter zu verbessern.

Mit dem Medizinprodukte-Hersteller Smith & Nephew haben wir eine Studie zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit eines Schultersehnenrisses mit oder ohne Patch zur Reparatur des Risses gestartet.

Neuigkeiten aus der Forschungsabteilung Untere Extremitäten

Die Forschungsabteilung der Unteren Extremitäten hat Ende 2021 den Auftrag erhalten, die Patientenfragebogen für das schweizerische Implantatregister SIRIS zu sammeln. Das Team hat innerhalb von zwei Monaten ein eigenes neues Register dafür aufgebaut, am 1. Januar 2022 mit der Datenerhebung begonnen und ist in der Klinik neu für die Datenerfassung zuständig.

Zwei Studenten der Abteilung D-HEST der ETH Zürich haben ihre Masterarbeit unter der Betreuung von Dr. Vincent Stadelmann im Jahr 2021 und in Zusammenarbeit mit Prof. Stephen Ferguson abgeschlossen. Tina Sennhauser untersuchte den Einfluss der Knochenmikrostruktur auf Knieteilprothesen. David Hasler beschäftigte sich mit dem Zusammenhang zwischen Kniegeräuschen und der Mikrostruktur des Schienbeinknochens sowie des Gelenkknorpels. Die Zusammenarbeit mit der ETH wächst weiter. Fürs 2022 sind bereits vier Studenten für ihre Masterarbeit im Jahr 2022 geplant.

Die Zusammenarbeit mit Jerôme Thevenot und David Attenzia von Sensemodi an der ETH Lausanne nimmt Fahrt auf. Ihre Firma entwickelt ein intelligentes, multiparametrisches, tragbares Gerät zur Beurteilung der Kniegesundheit. Unsere Forschungsabteilung der Unteren Extremitäten ist ihr wichtigster klinischer Partner. Mehrere Projekte sind im Gange oder in Planung.

Highlights der Erkenntnisse aus der Forschung

Nachfolgend einige Highlights aus den zahlreichen Publikationen unserer Forschung mit behandlungsrelevanten Erkenntnissen

«Patienten, mit einer Arthrose der Gelenke zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel oder einer Zerstörung und Verrenkung dieser Gelenke aufgrund einer rheumatoiden Arthritis zeigen in der Regel chronische Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf und schmerzhaft eingeschränkter Drehfähigkeit des Kopfes. Patienten, bei denen eine konservative Behandlung nicht erfolgreich ist, wird in der Regel eine Versteifung der Wirbel vorgeschlagen. Die gilt als komplizierter Eingriff. Unsere grosse Gruppe von Patienten mit dieser Operation zeigte sehr gute Ergebnisse, welche sogar die Ergebnisse von einfacheren Verfahren übertrafen. Dies verdeutlicht, dass dieses Verfahren sicher ist, wenn es von erfahrenen Chirurgen in einem grossen Wirbelsäulenzentrum bei richtig indizierten Patienten durchgeführt wird.»
Kleinstuck, F. S., Fekete, T. F., Loibl, M., Jeszenszky, D., Haschtmann, D., Porchet, F. and Mannion, A. F. (2021). Patient-rated outcome after atlantoaxial (C1-C2) fusion: more than a decade of evaluation of 2-year outcomes in 126 patients. Eur Spine J, 30(12): 3620-3630. https://doi.org/10.1007/s00586-021-06959-1

«Auf der Grundlage der Daten von fast 24'000 Patienten, die im EUROSPINE-Register für Wirbelsäulenchirurgie registriert sind, haben wir zwei Modelle entwickelt. Mit diesen Modellen liess sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Komplikation im Zusammenhang mit einer Wirbelsäulenoperation vorhersagen. Handelte es sich bei der Operation um eine Wiederholungsoperation auf derselben Ebene der Wirbelsäule, erhöhte dies das Risiko einer chirurgischen Komplikation. Viele Nebenerkrankungen zu haben, führte zudem zu einem höheren Risiko für allgemeinmedizinische Komplikationen. Weiter wurde ein webbasiertes Prognosetool entwickelt, mit dem die Chirurgen das individuelle Risiko des Patienten anhand von 10 einfachen Eingabevariablen vorhersagen können. https://sst.schulthess-app.ch/»
Zehnder, P., Held, U., Pigott, T., Luca, A., Loibl, M., Reitmeir, R., Fekete, T., Haschtmann, D. and Mannion, A. F. (2021). Development of a model to predict the probability of incurring a complication during spine surgery. Eur Spine J. 30(5): 1337-1354. https://doi.org/10.1007/s00586-021-06777-5

«In einer Studie zeigten wir mit einem statistischen Verfahren (Metaanalyse) auf, dass spezifische Hüftmorphologien, wie ein veränderter Hüftkopf und Dysplasie, Risikofaktoren für die Entwicklung von Hüftarthrose darstellen. Dazu wurden 30 Primärstudien mit insgesamt über 25'000 Patienten statistisch ausgewertet.»
Casartelli, N. C., Maffiuletti, N. A., Valenzuela, P. L., Grassi, A., Ferrari, E., van Buuren, M. M. A., Nevitt, M. C., Leunig, M. and Agricola, R. (2021). Is hip morphology a risk factor for developing hip osteoarthritis? A systematic review with meta-analysis. Osteoarthritis Cartilage 29: 1252-1264. https://doi.org/10.1016/j.joca.2021.06.007

«Die Kombination von bildgebenden Verfahren mit niedriger Dosierung, Ganganalyse und computerbasierter Modellierung ermöglicht es, die Belastung innerhalb des Hüftgelenkes bei verschiedenen femoralen Torsionswinkel (Drehung des Oberschenkels) zu berechnen. Mit diesem Verfahren könnte man in Zukunft Patienten identifizieren, die aufgrund ihres femoralen Torsionswinkel ein erhöhtes Risiko für Knorpelschäden oder für die frühe Entwicklung von Hüftarthrose haben.»
De Pieri, E., Friesenbichler, B., List, R., Monn, S., Casartelli, N. C., Leunig, M. and Ferguson, S. J. (2021).
Subject-specific modeling of femoral torsion influences the prediction of hip loading during gait in asymptomatic adults. Front Bioeng Biotechnol 9: 679360. https://doi.org/10.3389/fbioe.2021.679360

«Fondue essen wird wieder leichter: Bei schmerzhafter Arthrose des Daumen-Endgelenks wird dieses Gelenk normalerweise operativ versteift. Unsere Handchirurgen haben nun bei ausgewählten Patienten ein Kunstgelenk eingesetzt. Somit kann die Beweglichkeit des Daumens ein Stück weit erhalten bleiben, was zum Beispiel für das Greifen oder das Drehen einer Fonduegabel wichtig ist.»
Schindele, S., Marks, M. and Herren, D. B. (2021). Thumb interphalangeal joint arthroplasty with a surface replacing implant: two-year results. J Hand Surg Am. doi: 10.1016/j.jhsa.2021.09.007. Epub ahead of print. https://doi.org/10.1016/j.jhsa.2021.09.007

«Sport schadet der inversen Schulterprothese nicht: Wir sind der Frage nachgegangen, ob Sport, bei dem die Schulter aktiv ist, einer inversen Schulterprothese schadet. Fünf Jahre nach der Operation ging es der Schulter der sportlich aktiven Patienten jedoch genauso gut, wie den Patienten, die keinen Sport trieben. Auch auf den Röntgenbildern liessen sich keine negativen Folgen der sportlichen Belastung der Prothese erkennen.»
Endell, D., Audigé, L., Grob, A., Schwyzer, H.-K., Glanzmann, M., Marzel, A. and Scheibel, M. (2021).
Impact of sports activity on medium-term clinical and radiological outcome after reverse shoulder arthroplasty in cuff deficient arthropathy; an institutional register-based analysis. J Clin Med 10(4):828. https://doi.org/10.3390/jcm10040828

«Eine nicht-standardgemässe Positionierung der Hüfte beim Röntgen, zum Beispiel durch eine zu starke Aussenrotation der Beine, kann bei der nachfolgenden Prothesenplanung zu einer falschen Berechnung des Hüftkopf-Drehzentrums führen. Dessen korrekte Lage ist jedoch sehr wichtig für eine gute Funktion der neuen Hüfte. Wir identifizierten zwei Knochenkonturen – den Trochanterkamm und die Piriformisgrube – und testeten, inwieweit deren Abstand zueinander als Merkmal zur Bestimmung ungeeigneter Röntgenbilder genutzt werden kann.»
Blümel, S., Stadelmann, V. A., Brioschi, M., Küffer, A., Leunig, M. and Rüdiger, H.A. (2021). The trochanteric double contour is a valuable landmark for assessing femoral offset underestimation on standard radiographs: a retrospective study. BMC Musculoskeletal Disorders, 22(1):310. https://doi.org/10.1186/s12891-021-04133-8

Pflegedienst der Bettenabteilungen

Pflegedienst
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betreute stationäre Patienten
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Vollzeitstellen
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Mitarbeitende

Unsere Patienten individuell, professionell, interdisziplinär und zukunftsorientiert betreuen – so steht es nicht nur in unserem Pflegeleitbild, sondern wird tagtäglich auch von unseren 196 Mitarbeitenden auf den fünf Bettenabteilungen gelebt. Diese ergeben zusammen 133 Vollzeitstellen und setzen sich aus fünf Berufsgruppen zusammen.

«HELFEN heisst in der Pflege, den interdisziplinären Schulterschluss zu unterstützen und zu fördern

Falko Küker, Bereichsleitung Pflegedienst

Fachkräftemangel in der Pflege im Fokus

Die Corona-Pandemie hat uns alle gefordert und viel von uns abverlangt, insbesondere von denjenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten. Durch die Corona-Pandemie rückte der Personalmangel im Gesundheitswesen in den Fokus, besonders in der Pflege. Der Personalmangel entsteht massgeblich durch die kurze berufliche Verweildauer und das Ausbleiben von Berufsnachwuchs. Letzterer ist nun besser als zuvor über die hohen Belastungen im Pflegebereich aufgeklärt und überlegt es sich zweimal, ob die Pflege eine gute Berufswahl ist. 

Politisch ist schon einiges im Gange, um den Pflegeberuf zu stärken. Mindestens so wichtig ist, dass sich die Spitäler selbst engagieren, den Pflegeberuf und damit auch die Arbeitsbedingungen und das Umfeld attraktiv zu gestalten. Auch wir haben dazu im vergangenen Jahr an einigen Projekten gearbeitet.

Einführung Coaching-Sequenzen

Der Pflegedienst hat im vergangenen Jahr mit Coaching-Sequenzen gestartet. Diese Coachings haben das Ziel, ein einheitliches Verständnis in der individuellen Entwicklung und Führung unserer Mitarbeitenden zu erreichen. Wir möchten die Anliegen und Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden erfassen und ein gemeinschaftliches Führungsverständnis entwickeln, das dem Mitarbeitenden noch mehr zugewandt ist. 

Unsere Mitarbeitenden sollen folglich einen noch grösseren Einfluss auf ihre Entwicklung haben und eine grössere Zufriedenheit mit ihrer Stelle erlangen. Darüber hinaus wollen wir die ganzheitliche Wahrnehmung der Mitarbeitenden intensiver fördern und diese mehr in den Kontext einer guten Teamzusammensetzung rücken. 

Dies wurde im Grundsatz schon vor den Coachings umgesetzt, konnte nun aber in Bezug auf Durchgängigkeit und Struktur gestärkt werden.

Weitere Massnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit

Wir sehen jeden Tag aufs Neue, wie flexibel und leistungsbereit unsere Mitarbeitenden im Pflegedienst sind. Für sie steht die Versorgung unserer Patienten an erster Stelle, worauf wir sehr stolz sind. Daher ist es für uns selbstverständlich, weiterführende Massnahmen zur Steigerung unserer Mitarbeiterzufriedenheit umzusetzen. So starteten wir vergangenes Jahr ein Pilotprojekt, bei welchem die Mitarbeitenden ihre Dienstpläne selbstständig planen. Zudem prüfen wir die Umsetzung von flexibleren Anstellungsmodellen. Und wir fokussieren weiter darauf, den Puls unserer Mitarbeitenden zu spüren, um ihnen ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sie Freude an ihrem Beruf haben.

Darüber hinaus haben wir neu das Berufsbild der Fachverantwortlichen im Pflegedienst etabliert. Auch durch diese Entscheidung soll der Berufsstand der Pflege weiter gefördert und entwickelt werden, und zwar dort, wo sie auch zur Anwendung kommt, an der Basis, beim Patienten. Mit dem direkten Coaching vor Ort, sollen die Kompetenz, die Qualität und die Zufriedenheit der Pflege laufend gesteigert und weiterentwickelt werden.

OP-Management

OP-Bereich
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Operationen
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mehr Operationen innerhalb KAZ (Kernarbeitszeit)
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Kaffees im OP-Aufenthaltsraum

Jährlich rund 9500 Operationen finden in den hochmodernen Operationssälen der Schulthess Klinik statt. Das Wohl und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten stehen dabei an erster Stelle. Neben standardisierten Abläufen, die wir laufend überprüfen, tragen verschiedenste Berufsgruppen dazu bei, die Hand in Hand arbeiten. Dazu gehören neben der Ärzteschaft die Anästhesiepflege, Operationspflege/Operationstechnik, Lagerungsfachpersonen, OP-Logistik, Pflegefachpersonen, Fachangestellte Gesundheit, Reinigungsfachpersonen und Pflegehilfspersonen.

«In einem so hochspezialisierten Setting wie im OP-Bereich ist für uns klar, dass wir in Prozessen und Lösungen denken, unabhängig von Hierarchiestufen. Alle Berufsgruppen haben den Blick fürs grosse Ganze und HELFEN einander – und dadurch auch den Patienten.»

Patrick Gressbach, Bereichsleitung OP-Management

In unserem OP-Bereich spielen modernste Technik, top ausgebildetes Personal und effiziente Abläufe zusammen, immer mit dem Patienten im Mittelpunkt. Auch 2021 hat unser Team neben den fordernden Alltagsaufgaben wieder viele Projekte in diesen Bereichen vorangetrieben.

Fokus Prozesse und Infrastruktur

Eine gute Infrastruktur und effiziente Prozesse, die alle beteiligten Fachpersonen einschliessen, sind das A und O für ein motiviertes Team und eine hochstehende Leistung im OP-Trakt. So haben wir auch im vergangenen Jahr einiges dazu beigetragen, um die Effektivität und die Effizienz zu steigern. Oder anders formuliert: um die richtigen Dinge zur richtigen Tageszeit richtig zu tun.

Vereinheitlichte Anästhesiearbeitsplätze

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Vereinheitlichung sämtlicher Anästhesiearbeitsplätze mit demselben Equipment, sodass jeder Mitarbeitende überall standardmässig dieselben Narkosegeräte vorfindet. Diese Standardisierung und Vereinheitlichung unterstützen in erster Linie eine weitere Verbesserung der Patientensicherheit. Zudem fördert dies die Effizienz.

Neues OP-Tagescockpit

Der Operationsbereich ist jeweils der kostenintensivste und hochspezialisierteste Teil einer Klinik. Das erfordert einen genauen Überblick über die einzelnen Prozessschritte. Unser neues OP-Tagescockpit erlaubt uns, diese detailliert zu überwachen, zu analysieren und entsprechend die nötigen Schlussfolgerungen für Anpassungen zu ziehen. Der Report wird am Folgetag generiert, also zu einem Zeitpunkt, an dem die Geschehnisse – sowohl positive als auch negative – noch präsent sind und in die Analyse und Überlegungen miteinbezogen werden können.

Konzept 4S Osteosynthese Grossfragment

Weiter erfolgte eine klinikindividuelle Portfoliooptimierung mit dem 4S-Konzept (Standard–Steril–Service–Sicherheit) im Bereich der Osteosynthese. Unter Osteosynthese werden verschiedene Operationsverfahren, die bei der Versorgung von Knochenbrüchen zum Einsatz kommen, verstanden. Das Ziel einer Osteosynthese ist es somit, die einzelnen Knochenfragmente mittels Schrauben und Platten wieder zusammenzuführen und zu stabilisieren, sodass der Knochen heilen kann.

Das 4S-Konzept verfolgt drei übergeordnete Ziele: Mit der Implementierung des Projektes sollen Kosten gesenkt, die Effizienz gesteigert und die Konformität mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Zukunft gewährleistet werden. Diese Ziele konnte der bestehende Prozess bezüglich der Materialien für Osteosynthese aus mehreren Gründen nicht erfüllen. Deshalb war die Veränderung zu standardisierten, einzelverpackten und bereits sterilisierten Materialien notwendig, was den Kern des 4S-Projektes bildet. Dadurch ist es nun nicht mehr nötig, spezifische Sets für einen Arzt oder ein Fachgebiet im Haus zusammenzustellen: Als Konsequenz sinkt die benötigte Stückzahl, welche gelagert werden muss. Die anfallenden Kosten für die Materialien der Osteosynthese sinken und es kommt zu einer Entlastung des eigenen Lagers, was ebenfalls Kosten senkt. Gleichzeitig ergibt sich eine Steigerung der Effizienz, da der Planungsprozess weniger komplex und zeitaufwendig ist. 

All diese Verbesserungen ermöglichten uns, innerhalb der Kernarbeitszeit von 7 bis 16 Uhr (KAZ) 438 Patienten mehr als im Vorjahr zu operieren, was eine Steigerung von 5,6 % bedeutet; dies mit der gleichen Anzahl Mitarbeitenden. Der grosse Vorteil daran ist, dass zu dieser Tageszeit auch sämtliche unterstützenden Abteilungen der Klinik verfügbar sind, was schlussendlich nicht nur der Effizienz, sondern allen Mitarbeitenden und den Patienten zugutekommt.

Fokus Aus- und Weiterbildung

Seit 2021 führen wir unsere Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe) auch in die Anästhesiepflege ein. Dieser abteilungsübergreifende Einblick fördert das Verständnis der Berufsgruppen, macht den Beruf interessanter und ermöglicht eine weitere Laufbahnplanung. 

Weiter verzeichneten wir den ersten erfolgreichen Abschluss in der OP-Pflege einer perioperativen Assistentin. Perioperative Assistenten unterstützen das diplomierte OP-Fachpersonal und versorgen in Zusammenarbeit mit diesem die Patienten während des Aufenthalts im OP-Trakt.

Robotik im Operationssaal

OP-Roboter Rosa

Die Digitalisierung hält auch in OP-Sälen zusehends Einzug. Als innovative Klinik setzen wir uns ständig mit neusten Technologien auseinander und prüfen diese auf Herz und Nieren. So sammeln wir auch fortlaufend Erfahrung mit Orthopädie-Robotern der neusten Generation. Im Jahr 2021 war insbesondere der Orthopädie-Roboter «ROSA» des Medizintechnik-Unternehmens Zimmer Biomet in unserem Operationssaal präsent. Dieser assistiert den Chirurgen beim Einsatz von Knieprothesen. Die Implementierung eines Roboters setzt für einen reibungslosen OP-Ablauf das Hand-in-Hand-Arbeiten von Chirurgen, OP-Personal und Technik voraus.

Radiologie

Radiologie
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Patienten
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Röntgenuntersuchungen
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digitale Röntgenbilder

Die Radiologie der Schulthess Klinik verfügt über modernste, dosisreduzierte Röntgenanlagen. Digitale Ganzbein- und Ganzwirbelsäulenaufnahmen (EOS) in 2D (Animationsfilm) und 3D-Technik sind dabei eine besondere Spezialisierung.

«HELFEN bedeutet für uns, durch Fürsorge und Empathie den Patienten das Gefühl zu geben, am richtigen Ort zu sein.»

Danijela Zivkovic Jurisic, Abteilungsleitung Radiologie

Das Zusammenspiel von modernster Technik, effizienten Abläufen und top ausgebildeten und empathischen Mitarbeitenden ist die Grundlage unserer Abteilung. Dies ermöglicht uns, zu einer sicheren Diagnosestellung auf höchstem Niveau beitragen zu können. Auch im Jahr 2021 hatten wir all diese Punkte stets im Fokus.

Kurze Behandlungs- und Durchlaufzeiten

Die Patientinnen und Patienten sollen bei uns nicht unnötig Zeit verlieren. So war es im 2021 unser Ziel, bei mehr als 90 % der Patienten eine Behandlungs- und Durchlaufzeit von weniger als 30 Minuten zu erreichen. Erreicht haben wir dies bei 97 %.

Weiterbildungskooperation mit dem Medizinisch Radiologischen Institut MRI

Seit 2021 kooperieren wir im Bereich der Weiterbildung mit dem Medizinisch Radiologischen Institut MRI, das einen eigenen Standort in der Schulthess Klinik hat. Unsere Radiologiefachpersonen (MTRA) erhalten dadurch die Möglichkeit, eine Weiterbildung im Bereich MRI zu absolvieren.

Externe Zuweisungen in der Ganzkörper-Bildgebung

Eine unserer Spezialitäten sind die EOS-Ganzkörperscanner. Diese ermöglichen eine präzise Ganzkörper-Diagnostik im Bereich der Kinderorthopädie, der Wirbelsäulenchirurgie sowie der Kniechirurgie. Diese hochmoderne Technologie gestattet es, den ganzen Körper in nur wenigen Sekunden mit einer sehr geringen Strahlendosis zu erfassen. Sie ist somit von unschätzbarem Wert bei der Diagnose und Therapieplanung verschiedener Erkrankungen (insbesondere bei Kindern), wie etwa bei wachstumsbedingten Fehlstellungen der Extremitäten, Beinlängendifferenzen oder verschiedenen Wirbelsäulenfehlformen (Skoliose).

Seit November 2021 nehmen wir in diesem Bereich auch externe Zuweisungen entgegen.

Neuer Flex-Raum

Unser neuer Flex-Röntgenraum mit einer Philips-Röntgenanlage verfügt über ein vollständig motorisiertes System einschliesslich Deckenstativ und schwenkbarem Tisch. Dies vereinfacht es für bettlägerige Menschen und Rollstuhlpatienten und bietet ihnen mehr Komfort.

Hotellerie

Fokusaufnahme in der Küche beim Rüsten
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geleistete Stunden der Hotellerie
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vegetarische Mittagessen für Patienten

Das oberste Gebot unserer Hotellerie ist es, den medizinischen Prozess mit all unseren Dienstleistungen zu unterstützen und unseren Patientinnen und Patienten einen möglichst angenehmen Aufenthalt bei uns zu ermöglichen. Die rund 120 Mitarbeitenden aus verschiedensten Berufsgruppen arbeiten dazu Hand in Hand.

«Nachhaltigkeit im Nahrungsmittelbereich schont nicht nur unsere Ressourcen, sondern ermöglicht unseren Patienten sowie Mitarbeitenden täglich eine gesunde und schmackhafte Verpflegung. Mit der Nachhaltigkeit im Blick HELFEN wir also nicht nur der Umwelt, sondern unterstützen auch die Genesung beziehungsweise die Leistungsfähigkeit.»

Ramona Urwyler, Bereichsleitung Hotellerie

Ein Team aus verschiedensten Berufsgruppen

Zum Bereich Hotellerie gehören verschiedenste Berufsgruppen, die im Hintergrund und Vordergrund für einen angenehmen Aufenthalt unserer Patienten sorgen, aber auch unsere Mitarbeitenden verpflegen. Köche, Hilfsköche sowie weitere Mitarbeitende in der Küche, im Restaurant und im Bistro sorgen für die Verpflegung und sind auch bei Events und Catering-Aufgaben im Einsatz. Der Empfang und die Telefonzentrale nehmen Anliegen aller Art entgegen. Der Room Service verwöhnt unsere Patienten. Und ohne die Mitarbeitenden der Hauswirtschaft, Reinigung, Wäscherei und Näherei, die oft im Hintergrund im Einsatz sind, wäre ein Spitalbetrieb gar nicht möglich.

«Schulthess Klinik goes green» als wichtiger Schwerpunkt in der Hotellerie

Die Schulthess Klinik setzt sich schon lange dafür ein, möglichst ressourcen- und klimaschonend zu handeln. Unter dem Motto «Schulthess Klinik goes green» werden laufend grosse und kleine Projekte zur Nachhaltigkeit umgesetzt. Ein grosser Teil davon findet in der Hotellerie statt.

So steht die Nachhaltigkeit insbesondere bei unserem kulinarischen Angebot stark im Fokus. Das bedeutet für den Einkauf, wo immer möglich regionale, saisonale und/oder mit Nachhaltigkeitslabeln zertifizierte Lebensmittel zu berücksichtigen oder auch die Zusammenarbeit mit einem biologisch-dynamischen Betrieb. Bestellungen koordinieren wir so, dass unnötige Anfahrtswege vermieden werden. Da die Herstellung pflanzlicher Nahrungsmittel deutlich weniger Ressourcen verbraucht als die Fleischproduktion, zeigt unser Küchenteam täglich, wie vielfältig und lecker die vegetarische Küche sein kann. Der fleischlose Donnerstag ist mittlerweile ein etablierter Bestandteil der Menüplanung.

Auch im 2021 wurden im Sinne der Nachhaltigkeit diverse grössere und kleinere Projekte umgesetzt, u. a. aufgrund der Verwendung von ökologischen Produkten, Abfallvermeidung und Recycling. So wurden 2021 alle 22 Abwaschmaschinen der Schulthess Klinik auf ökologisches Waschmittel ohne Chlor umgestellt. Auch werden neu alle 8000 Plastikabdeckfolien der Patientenbetten, die aufgrund von Hygienerichtlinien für den Bettentransport nötig sind, recycelt. Seit der Einführung von vorgefeuchteten Reinigungslappen und Mops sparten wir in der Hauswirtschaft ca. 1/3 des verbrauchten Wassers und Reinigungsmittels ein. Das Reinigungsmittel wird direkt auf dem Reinigungstextil dosiert und ist sofort gebrauchsfertig, was zusätzlich auch noch Zeit spart. Mit diesen und vielen weiteren Projekten engagieren wir uns fortlaufend, um immer nachhaltiger zu werden.

Zwei neue Inklusionsstellen

Im Jahr 2021 haben wir in unserer Hotellerie zwei Inklusionsstellen für Mitarbeitende mit einer Beeinträchtigung geschaffen. In der Küche unterstützt uns eine Mitarbeiterin mit Hör- und Sprechbeeinträchtigung und im Room Service ein Mitarbeiter mit einer Sehschwäche. Wir hoffen, auch zukünftig einen Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung zu leisten und sind bereits dabei, weitere Projekte anzugehen. Dabei hat sich die Stiftung Profil – Arbeit & Handicap als wertvolle Partnerin erwiesen. «Die offene Haltung, die wertschätzende Arbeitsatmosphäre und die klare Kommunikation der Schulthess Klinik sind Faktoren, die zu einer gelungenen Inklusion beitragen», freut sich auch Simon Copat, Fachberater Arbeitsintegration, Profil – Arbeit & Handicap.

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